Die Dokumentationsstelle für politischen Islam wird als "unabhängiger Fonds der Republik" geführt. Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) verriet, dass sie bereits im Juli ihre Arbeit aufnehmen soll.

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Wien – Die Dokumentationsstelle für politischen Islam startet bereits im Juli. Das gab Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) in einem Interview mit der Zeitung "Österreich" (Sonntag) bekannt. Das Thema war zuletzt im Zusammenhang mit den Zusammenstößen zwischen kurdischen und linken Demonstranten einerseits und türkischen Ultranationalisten andererseits in die Schlagzeilen gekommen.

An der Spitze wird eine Frau stehen, nannte die Ministerin weitere Details. "Ich will, dass diese Stelle eine Frau leitet, da wir stark gegen patriarchale Strukturen ankämpfen", wird Raab zitiert. Ein Name steht noch nicht fest, doch habe sie "viele Frauen mit toller Expertise in diesem Bereich".

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Netzwerke durchleuchten

Die Dokumentationsstelle soll "Netzwerke, Strukturen und mögliche Auslandseinflüsse von Vereinen, die in Österreich tätig sind, durchleuchten. Im Fokus stehen auch Kindergärten, Internetplattformen und die sozialen Medien." Nicht wie ursprünglich im August, sondern schon im Juli wird die Dokumentationsstelle ihre Arbeit aufnehmen: "Mir ist wichtig, dass wir jetzt rasch gegen diese Vereine und Strukturen kämpfen, deswegen werden wir auch schon im Juli starten."

Die Dokumentationsstelle für politischen Islam wird als "unabhängiger Fonds der Republik" geführt. Zusätzlich zum operativen Team, das auch "in der Community andocken" soll, wird es auch einen wissenschaftlichen Beirat geben. (red, 4.7.2020)