Brexit und Pubs – darauf steht Nigel Farage.

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London – Der Chef der Brexit Party, Nigel Farage, hat am Samstag die Öffnung der Pubs in England mit einem Pint begangen. "12 Uhr, erster Kunde. Ich liebe es", schrieb er auf Twitter und postete dazu ein Foto von sich mit einem Glas Bier in der Hand. Pubs, Restaurants, Kinos, und andere Einrichtungen durften am Samstag nach über drei Monaten Zwangspause in der Coronavirus-Pandemie erstmals wieder öffnen.

Leidenschaftlicher Pub-Besucher

Farage gilt als leidenschaftlicher Pub-Besucher. Er zog mit dem Post jedoch auch Kritik auf sich. Erst am 20. Juni hatte der Brexit-Vorkämpfer nämlich ein Foto von sich auf Twitter geteilt, das ihn in den USA zeigte. Für Reisende aus dem Land gilt nach wie vor eine 14-tägige Quarantänepflicht. Farage hätte noch einen weiteren Tag in Isolation verbringen müssen, so der Vorwurf.

Der Chef der britischen Liberaldemokraten, Ed Davey, schrieb umgehend einen Brief an die Polizei und forderte Ermittlungen. Farage wehrte sich per Twitter: "An alle, die jetzt schreien und rufen, weil ich in den Pub gegangen bin... Ich bin seit zwei Wochen zurück aus den USA und wurde getestet – das Ergebnis war negativ."

Ebenfalls in Erklärungsnot geraten war Stanley Johnson, der Vater von Premierminister Boris Johnson. Er hatte Mitte der Woche auf Instagram seine Reise nach Griechenland via Bulgarien mit Videos und Fotos dokumentiert. Später löschte er die Posts wieder.

Reisewarnung

Das britische Außenministerium rät von allen nicht unbedingt notwendigen Reisen ins Ausland noch immer ab. Am Freitag wurde zwar eine Lockerung der Anfang Juni verhängten Quarantänepflicht für Reisende angekündigt. Sie tritt aber erst am 10. Juli in Kraft und Griechenland lässt bis Mitte Juli keine Direktflüge aus Großbritannien zu. Der "Daily Mail" sagte Johnson Senior, er habe "dringende Geschäftsgründe" gehabt, weil er sein Ferienhaus den lokalen Vorschriften zur Eindämmung des Virus anpassen musste. (APA, 4.7.2020)