Luzia, 75, bedauert keine Comtesse mehr sein zu können.

Foto: ORF/Talk TV/Andreas Scheurer

Alles ist anders und doch so vertraut. Das könnte jetzt fast eine Zeile aus einer Roy-Black-Schnulze sein. Der Schlagerkönig spielt tatsächlich – nicht nur als Interpret des neuen Intro-Songs – eine wichtige Rolle in der ersten Folge von Liebesg’schichten und Heiratssachen, die ab nun wieder montags um 20.15 Uhr in ORF 2 zu sehen sind. Definitiv anders ist die Stimme aus dem Off. Sie gehört der neuen Gestalterin Nina Horowitz. Das ist auch schon die größte Veränderung. Die Liebeshungrigen sitzen auch in der neuen Staffel wieder inmitten von Nippes und Plüschviechern. Haustiere werden geherzt und Hobbys schwungvoll vorgeführt. So kennen und lieben wir das Setting der erfolgreichsten österreichischen Kuppelshow. Hach!

Hometrainer, Kunstblumen, eine kleine Tanzvorführung

Altbekanntes und Bewährtes, die alte Normalität – zumindest für ein paar Fernsehminuten. Fast ein wenig dankbar verdreht man die Augen, wenn Gerald "keine Bilder auf dem Körper" der Zukünftigen wünscht. Oder wenn Luzia bedauert, dass sie in Österreich keine Comtesse sein darf, und dabei ihr Silber poliert. Hometrainer, Kunstblumen, eine kleine Tanzvorführung im Wohnzimmer, sinnliche Blicke auf der Blumenwiese und mit kitschiger Musik unterlegte Kameraschwenks – alles wie früher.

Fast. Denn dann fragt sich Manfredo, wie das Verlieben nun wohl sein wird, mit Maske vor dem Gesicht und Abstand haltend. Dabei lacht der ehemalige Balletttänzer und Musicaldarsteller so charmant und verschmitzt, dass man ihm sofort verzeiht, uns brutal in die neue Realität geholt zu haben. (Olivera Stajić, 6.7.2020)