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Der börsennotierte steirische Chip- und Sensorhersteller AMS kann den deutschen Lichtkonzern Osram ohne Auflagen schlucken.

Foto: REUTERS / Leonhard Foeger

Der börsennotierte steirische Chip- und Sensorhersteller AMS kann den deutschen Lichtkonzern Osram ohne Auflagen schlucken. Das teilte die EU-Kommission am Montag mit. Die Brüsseler Behörde hat demnach keine Wettbewerbsbedenken beim 4,6 Milliarden Euro schweren Übernahmeangebot. Der Wettbewerb unter Herstellern optischer Sensoren und Halbleitern werde dadurch nicht wesentlich verringert.

Die definitive Akquisition von Osram durch AMS dürfte unmittelbar bevorstehen. AMS hatte Ende 2019 nach einem Bietergefecht die notwendige Aktienmehrheit an Osram erreicht. Im März hatte AMS zu diesem Zweck bereits eine Kapitalerhöhung durchgeführt.

Verdacht auf Insiderhandel

Erst vor einigen Tagen hatte die AMS das erfolgreiche Pricing von vorrangigen Anleihen (Senior Notes) im Umfang von 650 Millionen Euro und 400 Millionen Dollar bekanntgegeben. Damit soll die Übernahme von Osram mitfinanziert werden.

Kürzlich wurde auch erst bekannt, dass die Finanzmarktaufsicht (FMA) rund um die AMS wegen des Verdachts auf Insiderhandel ermittelt, wie die Firma bestätigte. Demzufolge richten sich Ermittlungen nicht gegen die Gesellschaft, jedoch gegen natürliche oder juristische Personen, die mit AMS in Verbindung stehen könnten.

Steirische AMS über "Erfolg hocherfreut"

Nach dem grünen Licht der EU-Kommission für eine auflagenfreie Akquisition des deutschen Lichtkonzerns Osram rechnet die steirische AMS AG mit einem Vollzug des Übernahmeangebotes am kommenden Donnerstag (9. Juli). Am selben Tag werde die Zahlung des Angebotspreises an die Inhaber der angedienten Aktien erwartet.

Danach werden AMS 69 Prozent aller Aktien (exklusive gehaltener eigener Aktien) von Osram gehören. "AMS ist hocherfreut über diesen Erfolg und freut sich darauf, durch die Zusammenführung von AMS und Osram einen weltweit führenden Anbieter von Sensorlösungen und Photonik zu schaffen", teilte das heimische Unternehmen mit. (APA, 6.7.2020)