So idyllisch einsam wie auf dem Sujetbild, war es am vergangenen Wochenende nicht mehr am Wörthersee. In den Strandbädern müsse man öfter aufs das Einhalten der Abstandsregeln aufmerksam machen.

Foto: Kärnten Werbung / Franz Gerdl

Leigh Turner, der britische Botschafter in Österreich, bleibt im Sommer in der Alpenrepublik und rührt eifrig die Werbetrommel für eine "Staycation" (Urlaub daheim). "Heute habe ich den Weißensee in Kärnten getestet. Urteil: Perfekt", schrieb Turner am Montag auf Twitter ein Foto, das ihn schwimmend im See zeigte.

In den vorangegangenen Tagen hat Turner unter dem Hashtag #staycationAustria schon Fotos der Burg Hochosterwitz, des Klagenfurter Lindwurms und vom "hübschen Dorf" Sankt Corona am Wechsel in Niederösterreich gepostet. Zum Auftakt twitterte Turner am eine kurze Videosequenz einer Autobahnfahrt. "Mmm, ich breche jetzt auf zu einer Staycation in Österreich", schrieb er. "Jetzt wird jeden Augenblick strahlend die Sonne durchbrechen", fügte er mit Blick auf den strömenden Regen während der Fahrt hinzu.

Kärntner Seen wie der Weißensee, den der Botschafter "testete", sind unterdessen bereits gut besucht. Die Einhaltung der Pandemie-Vorschriften ist deshalb ein großes Thema in Kärnten. Der Besucherandrang war am Wochenende wieder groß, die Einhaltung von Abstandsregeln wurde Berichten zufolge in Strandbädern und Ortszentren teilweise zum Problem. Kontrollen finden laut Landespressedienst-Leiter Gerd Kurath "in unregelmäßigen Abständen und unangekündigt" statt.

Abmahnungen, aber noch keine Anzeigen

Kontrolliert werden sollen etwa die Wörthersee-Gemeinde Velden, ein Partyboot sowie am Faaker See. Ob seitens der Behörde in Strandbädern kontrolliert wird, sei noch offen. Keine Anzeigen, wohl aber einzelne Kontrollen und Abmahnungen gab es im Nachbarbezirk Spittal an der Drau, wie Bezirkshauptmann Klaus Brandner sagte.

Im Klagenfurter Strandbad, dem größten des Landes, tummelten sich am Sonntag knapp 7.300 Gäste. Bäderchef Gerald Knes sagte, zehn Bademeister hätten die Aufgabe übernommen, Gäste bei Verstößen gegen die Abstandsregeln zu ermahnen, teilweise beteiligten sich auch Wasserretter oder Ordnungsamts-Mitarbeiter. Auf den Liegewiesen gebe es genug Platz, Thema seien Brücken, Gastro- und Eingangsbereich, wo sich die Leute drängen. Es seien speziell Jugendgruppen, die meinten, sich über Regeln hinwegsetzen zu können. Man müsse die Menschen permanent aufmerksam machen.

Anzeigen gab es in Klagenfurt keine am Wochenende, hieß es beim Magistrat. Aus Sicht der Klagenfurter Gesundheitsbehörde wäre für Kontrollen und Strafen in Sachen Covid-19-Maßnahmen ohnehin die Polizei zuständig. Seitens der Landespolizeidirektion gab es am Montag keine Informationen, ob am Wochenende Anzeigen erstattet wurden. (APA, red, 7. 7. 2020)