Strache bestreitet stets, der FPÖ falsche Spesen untergejubelt zu haben.

APA / Hans Punz

Im Fall der Spesenabrechnungen Heinz-Christian Straches treten neue Ungereimtheiten zutage: Der ehemalige FPÖ-Chef und Ex-Vizekanzler könnte seine Hochzeitsfeier und eine Geburtstagsparty teilweise über die Partei abgerechnet haben. Wie die "Presse" berichtet, prüfen Ermittler derzeit Rechnungen in Höhe von hunderttausenden Euro.

Eine Getränkerechnung über 8000 Euro bei einer Geburtstagsparty von Straches Tochter könnte der Partei untergejubelt worden sein, lautet ein Verdacht. Bei der Hochzeit Straches mit Philippa Beck 2016 seien laut Einvernahme der Wirtin über 18.000 Euro in bar geflossen – auch hier wurden die Behörden stutzig. Strache weist die Vorwürfe zurück, es gilt die Unschuldsvermutung.

Anwalt ortet Missverständnisse

Straches Anwalt Johann Pauer bietet Erklärungen für die auffälligen Rechnungen. Bei der Hochzeit sei in bar gezahlt worden, weil von den Gästen eine Box mit Geldgeschenken befüllt worden sei. Die fragliche Party seiner Tochter sei Straches eigene gewesen, der einen Tag später Geburtstag hat. Geladen gewesen seien Parteikollegen, getrunken worden seien alkoholfreie Cocktails. Eine solche Veranstaltung sei als Arbeit zu werten, sagt Pauer.

Die Staatsanwaltschaft Wien ermittelt gegen Strache wegen des Verdachts der Untreue im Zusammenhang mit Spesenabrechnungen an seine frühere Partei. Der Verdacht lautet, dass Rechnungen für Einkäufe, Restaurantbesuche und andere private Ausgaben wie Nachhilfestunden und eine Whirlpool-Wartung mittels falscher Abrechnungen von der Partei bezahlt worden seien. (red, 7.7.2020)