Abschiede kommen in der Luftfahrt täglich vor. Allerdings meist bei den Fluggästen oder beim Bordpersonal.

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Wien/Schwechat/Frankfurt am Main – Zwei Tage nachdem die EU-Kommission die österreichische Staatshilfe für die AUA gebilligt hat, meldet die österreichische Lufthansa-Tochter den bevorstehenden Abgang ihres Finanzchefs Wolfgang Jani.

Das Vorstandsressort Finanzwesen werde nicht nachbesetzt und ab 1. September von Chief Commercial Officer (CCO) Andreas Otto übernommen. Damit verkleinere sich der Vorstand auf Vorstandschef CEO Alexis von Hoensbroech und Otto. Jens Ritter (COO) ist weiterhin im erweiterten Vorstand.

Wolfgang Jani wird das Unternehmen mit Ende August verlassen.
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Finanzierungspaket als Anlass

Jani werde das Unternehmen per Ende August 2020 verlassen. Er war seit April 2018 Chief Financial Officer (CFO). Der Unternehmensmitteilung zufolge nimmt Jani den erfolgreichen Abschluss des Corona-Finanzierungspakets zum Anlass, sich zurückzuziehen. Er werde sich zukünftig "neuen Projekten und Herausforderungen außerhalb des Lufthansa Konzerns" widmen.

AUA-Aufsichtsratschefin Christina Foerster hob unter anderem Janis federführende Arbeit um die Sicherstellung der Finanzierung in der Coronakrise hervor. "Es waren ausnahmslos schwierige und herausfordernde Themen, mit denen er in den mehr als zwei Jahren Amtszeit konfrontiert war." Aufsichtsrat und Vorstand sprachen dem scheidenden Finanzchef in der Aussendung großen Dank aus.

Lufthansa spart

Die AUA-Mutter hat jüngst weitere Einsparungen beschlossen. So soll die Anzahl der Führungsposten etwa durch eine Verkleinerung von Leitungsgremien der Tochterunternehmen um 20 Prozent reduziert werden, teilte das Unternehmen etwa am Dienstag mit. In der Verwaltung werden zudem 1.000 Stellen gestrichen.

Die schon angekündigte Flottenverkleinerung werde umgesetzt. Bis 2023 werde mit der Abnahme von maximal 80 neuen Flugzeugen für die Flotten der Airline-Gruppe das Investitionsvolumen für Neuanschaffungen halbiert. Zu dem Kostensenkungsplan gehört auch, dass die Kernmarke Lufthansa eine eigenständige Gesellschaft werden soll. (red, 8.7.2020)