Die Rettungskräfte mussten sich zum Teil über steile Felswände abseilen, um zur Unglücksstelle zu kommen. (Symbolbild)

Foto: APA/BERGRETTUNG SEMMERING

Pernegg – In der Bärenschützklamm bei Mixnitz in der Gemeinde Pernegg nördlich von Graz sind am Mittwoch zu Mittag mehrere Menschen während eines Felssturzes von Gesteinsbrocken getroffen worden – zwei Personen sind tot, eine schwer verletzt, vier weitere leicht. Das teilte die Bergrettung mit. Vier Hubschrauber standen zur Bergung im Einsatz, zwei des ÖAMTC, je einer der Polizei und des Bundesheers.

Die vom Mixnitzbach durchflossene Bärenschützklamm ist extrem unzugänglich, Retter und Material mussten durch steile Felswände abgeseilt werden oder von Mixnitz aus wenigstens eine Stunde lang aufsteigen, um zur Unglücksstelle zu gelangen. Im Einsatz standen die Bergrettung, das Rote Kreuz, die Alpinpolizei, der ÖAMTC und das Bundesheer. Über die Identität der Opfer gab es vorerst keine Angaben.

Bergungsarbeiten laufen

Die Rettungskräfte mussten auch den eiskalten Mixnitzbach mithilfe einer Canyoning-Rettungsgruppe aus der Obersteiermark absuchen, da man dort weitere Opfer befürchtete. Der Mixnitzbach in der Klamm birgt zahlreiche Wirbel und vom Wasser ausgeschürfte Bereiche, dazu Spalten und Schlünde. Die Canyoning-Gruppe und deren Material wurden vom Bundesheer eingeflogen. Im Bach war auch ein Rucksack geschwommen, weshalb man ihn nach möglichen weiteren Opfern abgesucht habe. Das habe sich aber nicht bewahrheitet.

Ob die Opfer zu einer Gruppe gehörten oder einzeln unterwegs gewesen waren, konnte vorerst nicht geklärt werden.

Unglück an Fotostelle

Die Klammbesucher seien gerade auf einem Brückchen gestanden, von dem aus man die Klamm besser überblicken kann, als der Felsbrocken oberhalb abbrach. Die Stelle befindet sich oberhalb des ersten Wasserfalls. Es seien zehn Personen gewesen, schilderte Bergrettungs-Landesleiter Michael Miggitsch später.

Es handelt sich dabei um ein Stück des künstlichen Klammwegs, in den man hineingehen kann, von dem es aber kein Weitergehen gibt, eine Art "Fotostelle". Laut Miggitsch ist das Geländer des Klammwegs an einigen Stellen zerborsten, aber kein Teil des Weges durchgeschlagen oder eingestürzt. (APA, 8.7.2020)