Lorient – ÖFB-Stürmer Adrian Grbic zieht es an die Bretagne. Der französische Erstliga-Aufsteiger FC Lorient hat sich im Werben um den 23-jährigen Wiener durchgesetzt. Nach 17 Saisontoren für den Zweitligisten Clermont ist Grbic seinen neuen Klub auch in Zeiten der Coronavirus-Pandemie die Ablösesumme von zehn Millionen Euro wert. Grbic unterschrieb nach dem Medizincheck am Mittwoch einen Fünfjahresvertrag.

Grbic ist erst der zehnte Österreicher, für den eine achtstellige Summe bezahlt wurde. Clermont, wo er noch einen Vertrag bis 2022 besaß, und Lorient vermelden jeweils ihren Rekordtransfer. Mehr als fünf Millionen Euro hat Lorient für einen Neuzugang noch nie bezahlt. Allerdings spielte der Klub in den vergangenen drei Jahren zweitklassig.

In einer von Lorient verbreiteten Stellungnahme meinte Grbic: "Ich bin glücklich und stolz, für Lorient zu spielen. Das Projekt des Vereins gefällt mir sehr gut. Wir haben eine große Herausforderung vor uns, und ich kann es kaum erwarten, sie anzunehmen."

Lorient-Trainer Christophe Pelissier freute sich über die Verpflichtung: "Adrian ist ein sehr starker Spieler vor dem Tor mit dem Profil des modernen Stürmers und verfügt über viele technische Qualitäten und eine großartige Spielintelligenz."

Adrian Grbic freut sich auf eine neue Herausforderung.
Foto: imago images/PanoramiC/Bruno Perrel

Drei Österreicher in der Ligue 1

Die Ligue 1 ist die einzige der fünf großen Ligen Europas, die wegen der Coronavirus-Pandemie die Meisterschaft abgebrochen hat. Nach derzeitigem Stand soll der Ball ab 23. August wieder rollen. Mit dem früheren Sturm-Verteidiger Dario Maresic (Stade Reims) und Flavius Daniliuc (Nizza) sind zwei weitere junge Österreicher bei Ligue-1-Klubs unter Vertrag. Im bevorzugten 4-2-3-1-System Lorients dürfte sich Grbic mit Pierre-Yves Hamel (9 Tore) um die Rolle des Stoßstürmers matchen.

Grbic wechselte 2012 von der Rapid-Jugend nach Stuttgart und ging später für den Floridsdorfer AC und SCR Altach auf Torjagd. In seiner Debütsaison in Frankreich wusste der ehemalige U21-EM-Teilnehmer auf Anhieb zu gefallen.

Auf eine Einberufung ins A-Team wartet er noch, Teamchef Franco Foda ließ den 1,88 Meter großen Angreifer allerdings öfters beobachten und führte mit ihm im März – kurz vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie in Europa – ein Telefonat. "Ich hatte ein gutes Gefühl, bei den März-Länderspielen dabei zu sein", sagte Grbic damals zur APA. Die Verschiebung der EM um ein Jahr könnte sich für ihn nun als Vorteil erweisen. (APA, 8.7.2020)

Die bisher teuersten Transfers österreichischer Fußballer:

Marko Arnautovic von Stoke City zu West Ham United 2017 – 27,9 Mill. Euro

Marko Arnautovic von West Ham United zu Shanghai SIPG 2019 – 25,0

Valentino Lazaro von Hertha BSC zu Inter Mailand 2019 – 22,0*

Kevin Wimmer von Tottenham Hotspur zu Stoke City 2017 – 19,5

Aleksandar Dragovic von Dynamo Kiew zu Bayer Leverkusen 2016 – 18,0

Xaver Schlager von RB Salzburg zum VfL Wolfsburg 2019 – 15,0

Martin Hinteregger von FC Augsburg zur Frankfurter Eintracht 2019 – 12,0

Stefan Lainer von RB Salzburg zu Mönchengladbach 2019 – 12,0

Hannes Wolf von RB Salzburg zu RB Leipzig 2019 – 12,0

Maximilian Wöber von FC Sevilla zu RB Salzburg 2019 – 12,0

Maximilian Wöber von Ajax Amsterdam zum FC Sevilla 2019 – 10,5

Adrian Grbic Clermont von Foot zum FC Lorient 2020 – 10,0

* Könnte sich mit Bonuszahlungen auf 25 Millionen Euro erhöhen

Anm.: Angaben zum Teil kolportierte Beträge, da offiziell nicht bekannt.