Was macht ein gutes Smartphones aus: Hardware oder Software? Die einzig richtige Antwort auf diese Frage ist natürlich: beides. Doch es kommt noch ein weiterer Faktor hinzu, der in den vergangenen Jahren zunehmend in Vergessenheit geraten ist: die App-Verfügbarkeit. Gibt es die beliebtesten Programme nicht, kann das System selbst noch so gut sein, es ist zum Scheitern verurteilt. Das mussten in den vergangenen Jahren zahlreiche Android- und iOS-Konkurrenten schmerzlich feststellen, von WebOS über Meego und Firefox OS bis zu Windows Phone.

Ohne Apps geht nichts

Dass dieser Faktor aktuell kaum mehr Beobachtung findet, ist einer simplen Realität geschuldet: Die Dominanz von Apple und Google hat dieses Thema in der Praxis obsolet gemacht, immerhin sind praktisch alle relevanten Apps mittlerweile sowohl für Android als auch iOS verfügbar. Und so wäre es wohl auch geblieben, hätte sich da nicht ein nicht ganz unbedeutender Herrscher eines nicht ganz unbedeutenden Landes dazu entschlossen, einen Handelskrieg anzuzetteln. Seit mehr als einem Jahr steht Huawei nun auf einer schwarzen Liste des US-Handelsministeriums, die Konsequenz: US-Konzerne dürfen nicht mehr mit dem chinesischen Hardwarehersteller zusammenarbeiten.

Die Folge sollte mittlerweile weithin bekannt sein: Neue Smartphones von Huawei müssen komplett ohne Google-Dienste ausgeliefert werden. Neben all den Apps des Android-Herstellers betrifft dies vor allem zentrale und von vielen Programmen genutzte Infrastrukturdienste sowie jenen Play Store, über den Android-User sonst Apps suchen und installieren. Huawei versucht in dieser Situation zweierlei: softwareseitig Alternativen für all das Fehlende zu etablieren und auf Hardwareseite einfach so weiterzumachen wie bisher. Ob dieser Plan aufgeht? Dieser Frage soll der folgende Test in gewohnter Ausführlichkeit nachgehen.

Ein Kameramonster: das Huawei P40 Pro+.
Foto: Proschofsky / STANDARD

Kostspieliges Vergnügen

Das P40 Pro+ bildet derzeit die absolute Spitze bei der Smartphone-Entwicklung von Huawei. Nur das Beste vom Besten soll es bieten, der Preis ist entsprechend gesalzen. Stolze 1.399 Euro will das Unternehmen für sein Smartphone sehen, wer bei China-Handys an Billigprodukte denkt, sollte spätesten hier langsam umzudenken beginnen. Gleichzeitig bedeutet dies aber natürlich, dass man die Messlatte der Erwartungen sehr hoch legt, in diesem Bereich sind sonst nur absolute High-End-Geräte wie Samsungs Galaxy S20 Ultra angesiedelt.

Bei der Verarbeitung hat man jedenfalls schon mal ganz auf Premium gesetzt. Während die Vorderseite wie gewohnt aus Glas gehalten ist, greift man für die Rückseite zu Keramik. An Farbausführungen bietet man schlicht Schwarz und Weiß. Das resultierende Gewicht ist mit 226 Gramm ziemlich hoch – und so fühlt es sich subjektiv auch an, also: ziemlich schwer. Rein äußerlich sind gewisse Ähnlichkeiten zu Samsungs bereits erwähntem Topgerät nicht zu verleugnen, wenn auch das P40 Pro+ mit seinen 158,2 x 72,6 x 9 Millimeter etwas kleiner – und damit handlicher – ausfällt. Fairerweise muss man auch anmerken, dass sich ohnehin die meisten Smartphones mittlerweile stark ähneln, und die Ähnlichkeit des Kameraufbaus ist nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass sich Huawei dabei von einem Samsung-Design inspirieren hat lassen, das selbst wiederum von einem Huawei-Design abgekupfert war. Es ist ein ewiger Kreislauf.

Ersteindruck

Generell wirkt das P40 Pro+ sehr gut verarbeitet. Der Bildschirm ist, wie man es von früheren Samsung-Geräten kennt, seitlich abgerundet – genau genommen sogar stärker als bei der S20-Reihe des Konkurrenten. Eine Designentscheidung, die weiterhin Geschmackssache bleibt, die Huawei aber sogar konsequent weiterführt: Der Bildschirm ist nämlich auch nach unten und oben leicht abgerundet, was Gesten vom Rand erleichtern soll, so zumindest die offizielle Argumentation. Zumindest ist Huawei offenbar bewusst, das solch ein Design die Gefahr der Display-Beschädigung beim Runterfallen massiv erhöht. Also hat man die Ecken des Geräts von den Abrundungen ausgenommen und verstärkt.

Zwei negative Dinge müssen dann aber doch noch angemerkt werden. Da wäre einerseits, dass die Display-Abrundung einen anderen Radius verwendet als das Gehäuse selbst, was einfach unvorteilhaft aussieht. Trotzdem ist das natürlich nur ein kleines Detail. Deutlich störender ist da schon der zweite Punkt: An der Vorderseite gibt es einen Punchhole-Ausschnitt für die Frontkamera, der durch seine Größe sogar noch störender als beim Galaxy S10 ausfällt. Grund dafür ist, dass hier neben der Kamera auch noch ein Infrarotsensor untergebracht ist, was eben seinen Platz braucht. In der Praxis heißt dies jedenfalls, dass der Platz für Benachrichtigungs-Icons beim P40 Pro+ ziemlich klein ausfällt.

Der Bildschirm

Der Bildschirm selbst ist 6,58 Zoll groß, es handelt sich um einen AMOLED mit einem Seitenverhältnis von 19,8:9. Die Bildqualität ist sehr gut, auch wenn subjektiv die aktuellsten Samsung-Topgeräte in dieser Hinsicht noch einen Ticken höher einzustufen sind. Auch bei der maximalen Helligkeit schneiden manch andere aktuelle Geräte sichtlich besser ab. Ungewöhnlich ist die Auflösung von 2.640 x 1.200 Pixel, die damit auch nicht ganz das Niveau anderer Topgeräte erreicht. Trotzdem ist das keine schlechte Wahl, mit freiem Auge sieht hier ohnehin niemand mehr einen Unterschied. Wer will kann die Auflösung auch automatisch nach Bedarf anpassen lassen, um weiter Strom zu sparen. In diesem Modus wird die Anzahl der Bildpunkte dann teilweise auf 1.760 x 800 Pixel heruntergeregelt – was man dann aber sehr wohl erkennt.

Ein sehr guter Bildschirm, der große Ausschnitt für die Frontkamera stört aber.
Foto: Proschofsky / STANDARD

Dem aktuellen Trend zu hochfrequenten Displays kann sich Huawei natürlich auch nicht verschließen, also gibt es hier einen Bildschirm mit 90 Hz. Ganz so flink wie die 120-Hz-Displays von OnePlus und Samsung ist das zwar nicht, in der Praxis ist der sichtbare Unterschied zwischen 90 und 120 Hz aber ohnehin gering – während Zweiteres erheblich mehr Strom verbraucht. Der wirklich relevante Vergleich sind die klassischen 60 Hz, und hier machen die hochfrequenten Displays einen signifikanten Unterschied aus – vor allem darin, wie weich sich Eingaben und Scrollbewegungen anfühlen.

Performance

Apropos Geschwindigkeit: Als Prozessor kommt ein Kirin 990 von der Huawei-Tochter Hisilicon zum Einsatz. Dabei handelt es sich um einen Achtkerner, der für besonders anspruchsvolle Aufgaben zwei mit 2,86 GHz getaktete Cortex-A76-Kerne beherbergt. Daneben gibt es noch zwei weitere Cortex-A76-Cores mit maximal 2,36 GHz Taktfrequenz, während vier Cortex-A55-Kerne mit bis zu 1,95 GHz für wenige anspruchsvolle Aufgaben zuständig sind. Dem zur Seite gestellt ist eine Mali-G76-MP16-Grafikkeinheit, von Huawei selbst gibt es wiederum eine eigene Recheneinheit für KI-Aufgaben. All das wird mit 8 GB RAM garniert – etwas weniger, als man mittlerweile bei so manch anderem Hersteller in diesem Preisbereich bekommt, aber um ehrlich zu sein auch mehr als ausreichend.

Doch was bedeuten all diese Zahlen in der Praxis? In Benchmarks liegt das P40 Pro+ damit konsistent hinter aktuellen Topchips von Qualcomm oder Samsung. Das Leistungsniveau ist sowohl in Hinblick auf die CPU als auch die Grafikeinheit eher auf jenem eines Snapdragon 855 angesiedelt – also des Vorjahreschips von Qualcomm. So kommt das P40 Pro+ etwa im 3DMark Slingshot Extreme (OpenGL) auf 5.703 Punkte. Zum Vergleich: Samsungs Galaxy S20 Ultra mit Exynos 990 erreicht in diesem Test 6.828 Punkte, das OnePlus 8 Pro mit Snapdragon 865 gar 7.132. Zumindest hat das P40 Pro+ hier einen entscheidenden Vorteil zum Konkurrenten von Samsung: Es kann dieses Leistungsniveau auch bei mehreren Testläufen halten, während das S20 Ultra in Tests rasch wegen thermischer Probleme einbricht. Ähnlich sieht es beim auf reale Arbeitslasten ausgelegten PCMark Work Test aus: Hier erreicht das neue Huawei-Smartphone 9.276 Punkte, das ist wieder merklich weniger als beim OnePlus 8 Pro (11.340) und liegt sogar unter dem Pixel 4 aus dem Vorjahr (9.998).

All das ändert nichts an einer an dieser Stelle gerne geteilten Weisheit: In der Praxis werden die Nutzer von diesen Unterschieden kaum etwas merken. Subjektiv agiert das P40 Pro+ nämlich sehr flott. Pixel 4 und OnePlus 8 Pro sind in in dieser Hinsicht zwar noch eine Stufe höher anzusiedeln, Google und OnePlus sind aber auch weithin als Hersteller mit den flinkesten Android-Varianten bekannt.

Die Kamera

Einen sehr guten Ruf hat sich Huawei hingegen für die Kamera in seinen Smartphones erarbeitet. Und mit dem P40 Pro+ soll dem Ganzen nun die Krone aufgesetzt werden. Nicht weniger als fünf Kameras werden hier geboten, doch das bedeutet keineswegs, dass der Hersteller auf Masse statt Klasse setzt. Denn jede einzelne davon kann sich durchaus sehen lassen, wie sich im Test schnell zeigt.

Ist nicht nur groß, kann auch viel: das Kameramodul des Huawei P40 Pro+.
Foto: Proschofsky / STANDARD

Hauptkamera

Für die Hauptkamera kommt ein 50-Megapixel-Sensor (f/1.9 und optische Bildstabilisierung) mit 2x2-Binning zum Einsatz. Wem dieser Begriff nichts sagt: Das bedeutet, dass hier vier Pixel am Sensor zu einem einzelnen Bildpunkt im fertigen Bild kombiniert werden, um mehr Licht einfangen zu können. Dieser Aufbau in Kombination mit dem an sich sehr großen Sensor – mit 1/1,28 Zoll ist er sogar noch eine Spur größer als jener des Galaxy S20 Ultra – ergibt sich eine effektive Pixelgröße von beeindruckenden 2,44 µm. Die meisten Smartphones sind hier im Bereich von 1,4 µm angesiedelt. Das Ergebnis: Das P40 Pro+ ist äußerst lichtstark, was natürlich vor allem am Abend sehr nützlich ist.

Der Dyamikumfang des P40 Pro+ ist beeindruckend.
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Über die Qualität der vom P40 Pro+ gelieferten Aufnahmen gibt es fast nur Gutes zu sagen. Huawei gelingt eine sehr gute Detailerhaltung bei geringem Rauschen. Die Schärfe der Fotos ist ebenso hervorragend wie der Autofokus. Auch der Dynamikumfang erweist sich als sehr gut. Kleine Abzüge gibt es hingegen dafür, dass die Kamerasoftware von Huawei teilweise zu "dramatisch" agiert und in gewissen Szenarien – etwa bei einem bewölkten Himmel – auch schon mal die Farben recht deutlich verfälscht. Allerdings muss man dabei anmerken, dass dieser Effekt im Vergleich zu früheren Gerätegenerationen deutlich weniger oft auftritt. Ein weiterer Minuspunkt: Die Farbstimmung weicht zwischen den unterschiedlichen Kameras zum Teil signifikant ab.

In den Nachtstunden

Am Abend liefert das neue Huawei-Smartphone ebenfalls sehr gute Aufnahmen – wenn auch nicht immer konsistent. So ist etwa die Farbgebung beim Pixel 4 meist treffsicherer, immer wieder sind beim P40 Pro+ Verfärbungen zu erkennen. Auch geraten einige der Aufnahmen mit großem Helligkeitsunterschied am Abend – und zum Teil sogar schon bei Kunstlicht – deutlich zu dunkel. Dafür behält es oft signifikant mehr Details als die Konkurrenz – zumindest so lange man nicht den Nachtmodus verwendet. Dieser ist hier maximal als Gimmick für extrem dunkle Situationen zu gebrauchen – wo er auch unzweifelhaft beeindruckende Ergebnisse liefert. In normalen Abendsituationen erzielt der Nachtmodus hingegen oft sogar schlechtere Aufnahmen, da die Bilder durch die lange Belichtung schnell mal verschwommen werden. Das führt wiederum dazu, dass mit der Nachtsichtfunktion des Pixel 4 aufgenommene Bilder in einigen Situation sogar besser als jene des P40 Pro+ sind – die smarten Algorithmen gewinnen also immer wieder einmal über die unbestritten deutlich bessere Kamerahardware des Huawei-Geräts. Beide dürfen sich zudem darüber freuen, dass sie am Abend merklich bessere Aufnahmen liefern als das Galaxy S20 Ultra. Das Samsung-Smartphone liefert auch Monate nach der Vorstellung – und nach unzähligen Updates für die Kamerasoftware – noch immer Aufnahmen mit all den groben Fehlern (etwa: total verschwommene Teilbereiche und Farbflecken), die schon beim Test Anfang März kritisiert wurden.

Eine für ein Smartphone wirklich beeindruckende Abendaufnahme. Vor allem die Detailerhaltung sowohl im Vorder- als auch im Hintergrund weiß zu überzeugen.
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Zoom mal wieder

Der spannendste Teil des Kameraaufbau des P40 Pro+ ist aber ohnehin ein anderer: die Telekamera. Nicht nur weil diese anders als beim regulären P40 Pro ausfällt, sondern auch da es genau genommen nicht um eine, sondern gleich um zwei Kameras geht. Sein Meisterstück liefert Huawei dabei mit einem Periskopaufbau, der einen zehnfach optischen Zoom bietet – also ein 240-Millimeter-Vollformat-Äquivalent. Diese Optik kombiniert der Hersteller mit einem 8-Megapixel-Sensor (f/4.4). Parallel dazu gibt es aber auch noch eine zweite Telekamera, und zwar mit einer optischen Vergrößerung um den Faktor 3 (8 Megapixel, f/2.4, 80-Millimeter-Äquivalent). Das Ergebnis ist beeindruckend. Vor allem Aufnahmen mit Faktor 10 geraten hervorragend und liegen qualitativ weit über dem, was selbst das Galaxy S20 Ultra in dieser Hinsicht zu bieten hat. Die Bilder sind im direkten Vergleich nicht nur schärfer, sondern auch erheblich detailreicher.

Die verschieden Zoom-Stufen des P40 Pro+ im Vergleich. Zunächst: Weitwinkel.
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Die Hauptkamera im normalen Modus (man beachte auch die komplett andere Farbstimmung)
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Der 3x-Zoom.
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Und schlussendlich der 10x-Zoom.
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Warum aber überhaupt zwei solche Kameras? Weil es da noch eine Eigenheit von solchen Smartphone-Zoom-Kameras gibt, die gerne übersehen wird: Ihre besten Ergebnisse erzielen diese direkt beim vorgegebenen optischen Vergrößerungsfaktor. Alles, was dazwischen liegt, muss berechnet werden, und das resultiert in einem deutlich sichtbaren Qualitätsverlust. So schneidet denn auch das S20 Ultra bei exakt einem Vergrößerungsfaktor besser ab als das P40 Pro+: bei 4x – dem nativen optischen Zoom des Samsung-Smartphones. Hier jetzt eine zweite Telekamera zu verbauen hilft dabei, mehr Faktoren mit zumindest guter Qualität abzudecken können und den Hybrid-Zoom weiter verbessern zu können. Generell findet sich hier eine wichtige Lehre für alle, die gerne mit aktuellen Top-Smartphones fotografieren: Den richtigen Vergrößerungsfaktor zu wählen kann einen signifikanten Unterschied für die Bildqualität machen.

100x ist auch hier Unsinn

Ganz so uneingeschränkt kann das Lob für das P40 Pro+ aber auch an dieser Stelle nicht bleiben: Etwas nervig ist, wie sensibel das Gerät auf leichte Handbewegungen reagiert. Die versprochenen Aufnahmen mit bis zu Faktor 100 sind nicht nur komplett sinnlos, weil daraus ein unbrauchbarer Pixelbrei resultiert, es ist schon bei Faktor 30 kaum mehr möglich, einen Bildausschnitt gezielt auszuwählen. Selbst mit einem Stativ ist das bei solchen Vergrößerungsfaktoren schon schwierig. Konkurrent Samsung liefert zumindest in dieser Hinsicht beim S20 Ultra Besseres.

Angemerkt sei zudem, dass sich all das Lob auf Aufnahmen bei Tageslicht bezieht. Am Abend relativieren sich die Vorteile der Telekameras des P40 Pro+ nämlich schnell wieder. Bei sehr schwachem Licht geht beispielsweise der Zehnfach-Zoom praktisch gar nicht mehr, und auch sonst ist der Qualitätsunterschied zu anderen Geräten nicht mehr gar so groß – zumindest nicht in jedem Szenario.

Muss sein: Katzenfoto, das etwas zu dunkel geworden ist. Generell aber recht gut.
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Weitwinkel mit Stärken und Schwächen

Für die Weitwinkelkamera kommt ein 40-Megapixel-Sensor (f/1.8/18mm Äquivalent) zum Einsatz, der mit 1/1,54 Zoll ebenfalls sehr groß ausfällt. Das ist gut für Abendaufnahmen, hat aber auch Nachteile. Bei so einem großen Sensor ist es in einem Smartphone kaum mehr möglich, noch eine brauchbare Weitwinkellinse zu verbauen. Die Konsequenz: Das beim P40 Pro+ gebotene Blickfeld ist erheblich kleiner als jenes beim S20 Ultra oder auch bei aktuellen iPhones. Die Bildqualität ist diesen zwar in Summe überlegen, und doch scheint diese Wahl die falsche Entscheidung, weil das kleinere Blickfeld den Griff zu dieser Kamera erheblich uninteressanter macht.

Und dann gibt es da noch einen Time-of-Flight-Sensor, der für Tiefeninformationen genutzt wird. Also wie gewohnt vor allem um Bokeh-Effekte zu verbessern. Und tatsächlich gefällt auch der Porträtmodus bei dem aktuellen Huawei-Smartphone sehr gut.

Bei guten Lichtverhältnissen liegt der Unterschied zwischen aktuellen Top-Smartphones im geschmäcklerischen Bereich. Hier zum Vergleich dieselbe Aufnahme mit dem P40 Pro+, ...
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... Samsung Galaxy S20 Ultra ...
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... und Googles Pixel 4.
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Selfies

Ebenfalls stark positiv fallen die Aufnahmen der Frontkamera auf, vor allem wenn man die gewohnt aggressiven Verschönerungsfilter abdreht. Die Eckdaten sind hier übrigens mit 32 Megapixel, f/2.2 und einem 26-Millimeter-Äquivalent angegeben.

Wer mit dem P40 Pro+ Videos aufnehmen will, wird ebenfalls besten bedient: Es wird nicht nur 4K / 60 unterstützt, bei 1080 p können sogar 960 Bilder pro Sekunde, bei 720 p gar 7.680 FPS aufgenommen werden – perfekt für Superzeitlupenaufnahmen. Bei normalen Aufnahmen weiß auch in dieser Hinsicht die Bildqualität voll und ganz zu überzeugen, und auch die Stabilisierung tut ihr Werk mit beeindruckender Gelassenheit.

Topleistung

All das soll jetzt nicht so klingen, als ob das Kamerasystem des P40 Pro+ keine Schwachpunkte hätte – hat es. In Summe handelt es sich dabei trotzdem um die beste Kamera, die derzeit in einem Smartphone verfügbar ist. Vor allem die große Flexibilität, aber auch die generell durchgängig sehr gute Bildqualität heben das Huawei-Gerät vom Mitbewerb ab.

Storage

Damit all die Fotos und Videos genügend Platz finden, braucht es auch ausreichend Speicher. Im konkreten Fall liegt dieser bei 512 GB (UFS 3.0). Wem das noch nicht reicht, der kann dies über eine Nano-Memory-Card um weitere 256 GB ausbauen. Generell ist Erweiterbarkeit immer gut, proprietäre Lösungen – wie diese von Huawei selbst – sind es hingegen nicht. Entweder einfach einen Micro-SD-Slot wie alle anderen bieten oder gleich streichen, aber von solchen Spezialformaten hat niemand etwas.

Akkuleistung mit zweifelhaften Tricks

Der Akku ist mit 4.200 mAh angegeben. In der Praxis ergab sich dabei im Testverlauf eine "Screen-on Time" irgendwo zwischen sechs und sieben Stunden. Ein sehr guter Wert, den Huawei allerdings mit mehr als zweifelhaften Methoden erreicht. Verwendet man doch ein sehr aggressives Speichermanagement, das gerne mal Programme im Hintergrund ungefragt beendet und dazu führt, dass so manche Benachrichtigung nicht ankommt. Ironischerweise hat dies im Testverlauf sogar dazu geführt, dass ein Akku-Benchmark am Ende vom System abgebrochen wurde.

"Don't Kill My App" stellt dem Huawei-System ein äußerst schlechtes Zeugnis aus.
Screenshot: Proschofsky / STANDARD

Solche Methoden sind seit Jahren bekannt und ebenso umstritten. Immerhin machen die Hersteller damit praktisch das Multitasking von Android kaputt, nur um in Akkutests besser dazustehen. Huawei ist wahrlich nicht der einzige Hersteller, der zu solchen Methoden greift, gehört aber zu den schlimmsten. Informationen zu den Hintergründen dieses Problems gibt es auf der Webseite von "Don't Kill My App", wo man sich diesem Problem schon länger widmet. Seit kurzem bieten deren Betreiber auch eine App an, mit der das eigene Smartphone in dieser Hinsicht getestet werden kann. Wenig überraschend schneidet das P40 Pro+ in dieser Hinsicht äußerst schlecht ab. Es wäre wirklich an der Zeit, dass Google hier seine Regeln für Android verschärft und solchen Methoden endgültig den Garaus macht. Immerhin führt dies zu verärgerten Nutzern, denen nicht klar ist, warum ihre Apps nicht wie erwartet funktionieren – und die die Schuld dann deren Entwicklern geben, obwohl die nichts dafür können.

Schnellladen

Aber wieder zurück zu erfreulicheren Dingen: Der Akku kann nämlich mit 40 Watt sehr flott aufgeladen werden – der Akku war im Test nach 10 Minuten bereits zu 30 Prozent wieder voll, nach 35 Minuten waren es dann gar 80 Prozent. Und diese Geschwindigkeit gibt es noch dazu nicht nur via Kabel sondern auch drahtlos. Beides natürlich nur, wenn man das entsprechende Ladegerät von Huawei verwendet, und beim Wireless Charger bedeutet dies auch, dass man ihn extra zukaufen muss. Wer seine Akkuladung an andere weitergeben will, darf sich darüber freuen, dass das "Reverse Wireless Charging" mit 27 Watt nun ebenfalls sehr schnell geht – vorausgesetzt natürlich, man hat zwei passende Geräte, die das auch so unterstützen.

Konnektivität

Im Jahr 2020 ist 5G ein fixer Bestandteil der Ausstattung eines jeden High-End-Smartphones geworden – egal ob es Sinn ergibt oder nicht. In diesem Fall ist zumindest erfreulich, dass der Kirin 990 den 5G-Support bereits fix integriert hat, was den Stromverbrauch etwas im Zaum hält. Die 5G-Kanalabdeckung des P40 Pro+ ist hingegen noch bruchstückhaft, zudem fehlt der mmWave-Support – der allerdings zumindest in Europa vorerst ohnehin noch keinerlei Bedeutung hat. Ebenfalls mit dabei sind WLAN6 und Bluetooth 5.1.

Schlechter Klang

In Hinblick auf die Soundqualität verblüfft das P40 Pro+ geradezu – leider nicht in positiver Hinsicht. Ein Gerät in dieser Preisklasse, das keine Stereo-Lautsprecher hat, sieht man heutzutage eher selten. Dazu passt, dass die Klangqualität auch sonst im besten Fall Mittelklasse ist. Zumindest sind aber die Mikrofone recht gut, was für Tonaufnahmen und Videos wichtig ist. Noch ein weiteres Detail: Das P40 Pro+ ist nach IP68 vor Wasser und Staub geschützt.

Die Unterseite des Geräts mit USB-C-Anschluss, SIM-Slot und dem einzelnen Lautsprecher.
Foto: Proschofsky / STANDARD

Biometrie

In Hinblick auf biometrische Authentifizierungsvarianten bietet Huawei zwei Optionen, allerdings beide auch nur begrenzt zufriedenstellend. Da wäre einmal ein FIngerprintscanner im Display, der zwar ganz ordentlich funktioniert, aber auch nicht so gut – und schnell – wie etwa beim OnePlus 8 Pro. Gleichzeitig handelt es sich dabei um ein optisches Modell, das im Vergleich zu Ultraschallsensoren, wie sie Samsung verwendet, weniger sicher ist. Ähnlich sieht es bei der Gesichtserkennung aus: Huawei kombiniert hier die Frontkamera mit einem Infrarotsensor. Das ist besser, als nur die Kamera zu verwenden, mit echter dreidimensionaler Gesichtserkennung wie bei Apples Face ID oder dem Face Unlock bei der Pixel-4-Serie hat das aber nichts zu tun. Generell entsteht hier etwas der Eindruck, als wäre Sicherheit bei der Entwicklung von Huawei-Smartphones nicht unbedingt die oberste Priorität.

Die Software

Kommen wir endlich zu jenem Punkt, der bei aktuellen Huawei-Geräten sicherlich der Spannendste ist: der Software. Das P40 Pro+ wird mit EMUI 10.1 auf Basis von Android 10 ausgeliefert. Aber eben, wie eingangs schon erwähnt, ganz ohne Google-Dienste. Das mag zunächst einmal jene, die eine gesteigerte Abneigung gegen den Android-Hersteller verspüren, erfreuen. Immerhin bedeutet dies, dass all jene Apps des Unternehmens, die anderen Anbietern vorgeschrieben sind, hier nicht vorinstalliert sind. Doch das Thema ist ein bisschen – oder, um ehrlich zu sein, "erheblich" – komplizierter.

Es fehlt an fast allem

Aber sehen wir uns das einfach anhand der Softwareausstattung des P40 Pro+ an: Neben dem Fehlen der erwähnten Google-Apps geht zunächst einmal der Play Store ab – wenig überraschend, kommt dieser doch auch von Google. Stattdessen liefert Huawei seine eigene "App Gallery". Die hat nur ein kleines Problem: Das Angebot hier ist nicht annähernd mit jenem des Play Store vergleichbar. Huawei versucht zwar App-Entwickler mit finanziellen Anreizen dazu zu bringen, ihre Apps auch im eigenen Store einzupflegen. Das Interesse daran ist bisher aber offenbar enden wollend, in den vergangenen Monaten hat sich hier jedenfalls substanziell wenig geändert. Von den populärsten Android-Apps finden sich in der App Gallery vor allem Snapchat und Tiktok, aus Österreich ist zuletzt die TVThek-App hinzugekommen, auch jene der ÖBB gibt es. Das meiste andere sucht man hier hingegen vergeblich.

Huawei versucht sich in dieser Situation mit diversen Tricks zu behelfen, einer davon: die Apps aus anderen Quellen zu besorgen. Wer etwa in der App Gallery nach Facebook oder Whatsapp sucht, wird auf die Webseite des sozialen Netzwerks verwiesen, wo man sich das Paket besorgen und manuell installieren kann. Eine umständliche Lösung, die auch den Nachteil hat, dass man Updates nicht automatisch über den Store bekommt, wie man es gewohnt ist. In anderen Fällen verweist man wiederum auf Seiten, die Android-Pakete aus dem Play Store kopieren und sammeln. Eine nicht nur rechtlich zweifelhafte Lösung, sondern auch eine, die aus einer Sicherheitsperspektive nur sehr eingeschränkt angeraten werden kann.

Der App Store als Suchspiel: Auf der Startseite an sich schon begrenzt Relevantes, offenbart die Suche manchmal Links auf externe Webseiten, immer wieder aber auch ganze Seiten von unbrauchbaren Listings.
Screenshots: Proschofsky / STANDARD

Bei einigen anderen Apps verlinkt man hingegen einfach auf die mobile Webseite. Das mag etwa für Twitter eine halbwegs adäquate Lösung sein, bei den meisten anderen Diensten aber nicht. Viel "Spaß" etwa dabei, Instagram auf diesem Weg zu nutzen – das ist wirklich keine Freude. Und dann gibt es noch eine ganze Menge anderer Programme, bei denen die "App Gallery" einfach schreibt "noch nicht verfügbar" und die Nutzer darum bittet, hier Interesse zu bekunden, um Druck auf den Anbieter zu machen.

Es geht um Infrastrukturdienste

Was all das noch komplizierter macht: Mit einem "einfach mal schnell in die App Gallery hochladen" ist es für die App-Hersteller meist nicht getan. Das Problem sind jene "Google Play Services", die bei anderen Android-Geräten zentrale Infrastrukturdienste übernehmen – vom Abwickeln der Push-Benachrichtigungen bis zu Standortdiensten und Analysediensten für Entwickler. Diese werden von einem Großteil sämtlicher Android-Apps benutzt, fehlen diese auf einem Gerät, läuft die betreffende App nicht – oder nur fehlerhaft. Und genau das ist eben bei den aktuellen Huawei-Geräten der Fall.

Das ist natürlich auch dem Hardwarehersteller bewusst, also versucht man mit den Huawei Mobile Services ein eigenes Pendant zu etablieren. Ein durchaus ehrenwertes Unterfangen, das allerdings bedingt, dass App-Entwickler ihre Programme extra für Huawei-Geräte anpassen müssen. Und diesen doppelten Aufwand, immerhin muss die Software dann auch parallel weiter gewartet werden, wollen sich die meisten einfach nicht antun – finanzielle Anreize hin oder her.

Realitätscheck

Das Ergebnis ist jedenfalls, dass auf dem P40 Pro+ ein Gutteil jener Apps, die die Nutzer von einem aktuellen Smartphone erwarten, einfach nicht verfügbar ist. Das geht so weit, dass selbst die gewohnten Benchmark-Apps für den Test allesamt manuell von einer Webseite oder einem anderen Gerät besorgt und installiert werden mussten. Und selbst wenn man auf so beliebte Apps wie Google Maps, Disney+ oder auch Outlook verzichten kann, bliebe noch immer, dass hier praktisch keine Bank-App läuft. Und was natürlich auch nicht vergessen werden darf: Sämtliche über den Play Store abgewickelten Käufe sind damit natürlich obsolet, und das inkludiert auch In-App-Käufe – etwa bei Spielen.

Einfach Google nachinstallieren?

Es gibt allerdings auch eine Alternative zu alldem, die in Tech-Foren gerne mal präsentiert wird: nämlich die gesamten Google-Dienste manuell nachzuinstallieren – inklusive des Play Store. Und ja, das geht, aber nein, das sollte niemand irgendwelchen Durchschnittsnutzern ernsthaft anraten. Der Prozess ist nicht nur äußerst mühsam, die entsprechenden Anleitungen müssen auch regelmäßig angepasst werden, da Google hier immer wieder Änderungen vornimmt, die das Ganze erschweren. Wer sich damit auseinandersetzen will, soll sich einfach einmal die mehrseitige Anleitung auf huaweiblog.de durchlesen, aber – Achtung: Spoiler – dann auch das Ende nicht übersehen: Denn selbst wenn man diesen Prozess erfolgreich absolviert hat, läuft noch immer nicht alles. Schwierigkeiten gibt es weiter mit vielen Apps, die Push-Benachrichtigungen verwenden, wie Outlook oder Twitter. Auch Bank-Apps funktionieren weiterhin nicht, da das Gerät nicht als verifiziert betrachtet wird, und nach all den Manipulationen am System, die davor liegen, ist das ehrlich gesagt auch richtig so. Alternativ dazu gibt es übrigens seit kurzem noch einen anderen Weg, wo die erwähnten Probleme mit den Push-Benachrichtigungen nicht auftreten – dafür aber jede Menge andere.

Wer mit der Basisausstattung eines Smartphones auskommt, findet diese hingegen durchaus auf dem P40 Pro+. Huawei stellte hier einen eigenen Browser ebenso wie einen Mail-Client, eine Galerie oder auch eine Gesundheits-App oder Taschenrechner und einfache Musik- und Video-Apps. Warum jemand 1.400 Euro ausgeben sollte, um solch eine eingeschränkte Softwareausstattung zu erhalten, ist natürlich wieder eine ganz andere Frage.

Von links: der Homescreen von EMUI. Immer wieder unterbricht Huawei mit Werbung das Geschehen. An sich ist es erfreulich, dass das Unternehmen versucht, mehr Transparenz in Fragen der Datensammlung zu bringen, noch besser wäre es dann auch, weniger zu sammeln.
Screenshots: Proschofsky / STANDARD

EMUI

Noch ein paar Worte zur Software jenseits der App-Frage: EMUI ist eine eher mittelmäßige Android-Variante. Konzeptionell wirkt es wie ein Amalgam aus Ideen von iOS, Google Android und genuinen Eigenwegen von Huawei. So orientiert sich der Homescreen am iPhone, einen App-Drawer gibt es also von Haus aus nicht, alle Apps liegen einfach am Hintergrund. Es gibt vorgeschlagene App-Folder, in denen wiederum begrenzt logisch Apps sortiert und zum Teil auch andere zur Installation vorgeschlagen werden. Generell nervt auch, wie viel Werbung Huawei quer durch sein System macht. Beim Aufruf der App Gallery kommen immer wieder für mehrere Sekunden bildschirmfüllende Werbungen. Das ist für ein Gerät dieser Preisklasse schlicht eine Zumutung. Auch bei einigen anderen Apps des Unternehmens finden sich solche werbenden Splash Screens.

Was hingegen ganz gut gefällt, ist die Petal Search, eine Art globale Suchfunktion, die sämtliche lokalen Inhalte durchsuchen kann – also zumindest wenn man mit solch einem Dienst keine Privacy-Probleme hat. Apropos: Generell versucht sich Huawei betont sensibel in Privatsphärenfragen zu geben. So wird an vielen Stellen auf Datensammlungen hingewiesen, auch Berechtigungen werden detaillierter als bei anderen Android-Varianten ausgeführt. Das ist auf den ersten Blick nett, auf den zweiten aber nicht viel wert. Es ist zwar erfreulich, wenn man weiß, was eine App alles so sammelt und dass sie Zugriff auf das Internet hat – wenn man nichts dagegen tun kann, bringt das aber wenig. Und bei Huaweis eigenen Apps zeigen sich schnell so manche Privacy-Defizite. So holt sich etwa der Browser von Haus aus die Berechtigung ein, immer auf den Standort zugreifen zu können – also auch wenn die App gar nicht läuft.

Sicherheit?

Was ebenfalls nicht ganz neu ist: Huawei gehört zu den langsameren Herstellern, wenn es um die Auslieferung von Sicherheitsupdates geht. Dass das – brandneue – P40 Pro Anfang Juli mit einem Patch Level von Anfang Mai ausgestattet ist, gibt nicht viel Hoffnung, dass sich das ändern wird. Hier sollte man sich ein Vorbild an Google oder auch Samsung nehmen, die in dieser Hinsicht wesentlich flotter agieren.

Ein Smartphone zum Verzweifeln: das Huawei P40 Pro+.
Foto: Proschofsky / STANDARD

Fazit

Was bleibt? Ein Trauerspiel. Das P40 Pro+ ist ein in vielen Punkten gutes, in einem – der Kamera – sogar herausragendes Smartphone, das man trotzdem guten Gewissens eigentlich praktisch niemandem empfehlen kann. Die Intersektion aus jenen, die Google aus Privacy-Gründen dermaßen stark ablehnen, dass sie auf einen großen Teil des App-Angebots verzichten können, und denen, die gleichzeitig keinerlei Problem mit einem chinesischen Konzern und all seinen Diensten haben, dürfte nicht allzu groß sein.

Was das Thema noch einmal verschärft, ist der Preis: Im Premiumbereich darf ein Käufer damit rechnen, dass er ein Smartphone bekommt, auf dem es all die von Android und iOS gewohnten Apps gibt. Und zwar ohne Basteleien und zweifelhafte Installationswege. Dass das hier nicht der Fall ist, ist nicht – oder zumindest nicht ausschließlich – die Schuld von Huawei. Trotzdem ist es so eben unmöglich, eine Empfehlung für das P40 Pro+ auszusprechen. (Andreas Proschofsky, 12.7.2020)