Der ORF erfand für Schülerinnen und Schüler in der Corona-Zeit ein Nachrichtenformat.

Foto: ORF / Pichlkostner

Nachrichtenkompetenz und digitale Bildung vermittelt der Wiener Verein Digitaler Kompass jungen Menschen. Und der Verein fragt auch ab, woher seine Zielgruppe News erhält. In den vergangenen Wochen jedenfalls am häufigsten über das Fernsehen und bei Eltern, Freundinnen und Freunden oder Lehrkräften. Soziale Medien nennen sie erst nach Online-Nachrichtenseiten sowie Zeitungen und Magazinen.

309 Jugendliche zwischen elf und 20 Jahren in 30 Schulklassen haben im Rahmen des Kompass-Projekts "Debunk the Virus" Fragen des Vereins online beantwortet, seit 13. Mai und laut Verein noch bis zum Dienstag dieser Woche. "Wir haben mit 30 Schulklassen zusammengearbeitet und darauf geachtet, unterschiedliche Bundesländern und Schultypen abzudecken. Die Grundgesamtheit des Reports ergibt so einen sehr guten Querschnitt der österreichischen Jugend und erlaubt valide Rückschlüsse", erklärt Tim Dombrowski vom Digitalen Kompass auf STANDARD-Anfrage.

"In Krisenzeiten kehrt die Generation Netflix zum Fernsehen zurück", schließt der Verein aus seinen Umfragedaten. Die Fernsehnutzung insgesamt stieg in den ersten Corona-Wochen auf historische Höchstwerte, ebenso die Nutzung von Online-Nachrichtenseiten.

Instagram etabliere sich als Nachrichtenkanal. Der Verein: "Instagram ist unter Teenagern nicht nur das beliebteste soziale Netzwerk, sondern ist dabei auch der am häufigsten genutzte Nachrichtenkanal. Neben Beauty-, Reise- und Yogafotos bekommt der Kanal auch für Nachrichten eine immer höhere Relevanz. Jeder vierte Teenager informierte sich über Themen wie das Coronavirus hauptsächlich über Instagram, jeder Zehnte erfuhr über Instagram von den kommenden Ausgangsbeschränkungen."

Wo erfuhren die Befragten zuerst von Corona-Maßnahmen und Ausgangsbeschränkungen?

Verdacht auf Falschmeldungen zu Corona

57,3 Prozent der 309 befragten Jugendlichen bejahten die Frage: "Hast du selbst schon Meldungen über das Coronavirus gelesen, gesehen oder geschickt bekommen, bei denen du dir unsicher bist, ob sie stimmen?"

Wo stießen sie auf diese Verdachtsfälle beziehungsweise, so die Frageformulierung, Falschmeldungen? 162 antworteten, die meisten nannten Instagram, gefolgt von Tiktok.

(red, 9.7.2020)