In 23 der 31 Staaten verschlechterte sich die wirtschaftliche Situation der 20- bis 39-Jährigen relativ zur Lage aller Erwachsenen – Corona noch gar nicht einberechnet.

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Seit der Finanzkrise 2008 sind die Jungen ärmer als die Älteren geworden: In zwei Dritteln der europäischen Länder ist die relative wirtschaftliche Position der Menschen zwischen 20 und 39 Jahren im Vergleich zu allen Erwachsenen schwächer geworden, darunter auch in Österreich, berichten Demografen der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) im neuen "European Demographic Data Sheet".

Die Wissenschafter zogen das sogenannte altersspezifische Äquivalenzeinkommen für die Bewertung des wirtschaftlichen Wohlergehens heran. Grob gesprochen handelt es sich dabei um ein bedarfsgewichtetes Pro-Kopf-Einkommen je Haushaltsmitglied.

Corona-Krise noch gar nicht einberechnet

Die Demografen analysierten dabei die Veränderungen dieser Einkommen zwischen 2008 und 2017 in 31 europäischen Staaten – die Auswirkungen der Corona-Pandemie sind dabei also noch gar nicht eingerechnet. Betrachtet man die Entwicklungen aus einer Generationenperspektive, zeigt sich eine deutliche Benachteiligung der Jungen.

In 23 der 31 Staaten verschlechterte sich die wirtschaftliche Situation der 20- bis 39-Jährigen relativ zur Lage aller Erwachsenen. Betroffen davon waren neben Österreich alle Staaten in West-, Süd- und Nordeuropa mit Ausnahme der Niederlande. Am stärksten fiel der Rückgang in Zypern (sieben Prozent), Italien, Griechenland und Irland (sechs Prozent) aus. Österreich kommt auf Einbußen von rund drei Prozent.

Ihre wirtschaftliche Position im Vergleich zu den Älteren stärken konnten die jungen Erwachsenen vor allem in manchen osteuropäischen Ländern wie Lettland, Tschechien oder Ungarn, aber auch in Kroatien und Malta. (APA, 10.7.2020)