Zwei Männer haben nach Behördenangaben den Mord an dem äthiopischen Sänger Hachalu Hundessa gestanden.

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Addis Abeba – Zwei Männer haben nach Behördenangaben den Mord an dem äthiopischen Sänger Hachalu Hundessa gestanden. Die Tat sei Teil einer Verschwörung zum Sturz der Regierung gewesen, erklärte die äthiopische Generalstaatsanwältin Abebech Abbebe am Freitag im staatlichen Fernsehen. Die Ermordung des beliebten Sängers hatte landesweite Proteste ausgelöst, bei denen mehr als 200 Menschen getötet wurden.

Einer der Männer habe angegeben, dass eine Rebellengruppe, die der Oppositionspartei Oromo-Befreiungsfront (OLF) nahestehen soll, hinter der mutmaßlichen Verschwörung stecke, erklärte Abbebe. Ein dritter Verdächtiger sei noch auf der Flucht.

Der ermordete Sänger Hachalu gehörte den Oromo an, der größten Volksgruppe in Äthiopien. In seiner Musik hatte er oft das Gefühl der Oromo ausgedrückt, wirtschaftlich und politisch benachteiligt zu werden. Auch Ministerpräsident Abiy Ahmed gehört den Oromo an.

Äthiopien mit seinen 100 Millionen Einwohnern ist ein Vielvölkerstaat, in dem es immer wieder Spannungen zwischen den Volksgruppen gibt. Die Behörden hatten wiederholt Oppositionelle für die Unruhen verantwortlich gemacht. Mehrere bekannte Oppositionsvertreter wurden im Zusammenhang mit den Protesten festgenommen. (APA/AFP, 10.7.2020)