Über die Tragödie am Djatlow-Pass wurden auch schon zahlreiche Filme und Dokumentationen gedreht. Dieses Bild stammt aus dem Jahr 2013 und zeigt Regisseur Renny Harlin.

Foto: Imago / ProdB

Moskau – Ein neuer russischer Untersuchungsbericht hat eine relativ unspektakuläre Lösung für ein lange bestehendes Rätsel vorgelegt. Die von zahlreichen Mysterien und Verschwörungstheorien umwobene Tragödie am Djatlow-Pass 1959 in den Ural-Bergen soll durch eine Lawine ausgelöst worden sein, heißt es in dem Bericht laut einer Mittelung der Agentur Ria.

Damals waren unter vorerst ungeklärten Umständen neun Studentinnen und Studenten ums Leben gekommen. Weil diese unter anderem leicht bekleidet bei niedrigen Minustemperaturen ihr Zelt von innen aufgeschlitzt hatten, teils schwere Verletzungen hatten und ihre Bekleidung leicht radioaktiv kontaminiert war, ranken sich viele Gerüchte rund um ihren Tod. Dazu trug auch bei, dass viele Details zu dem Fall in Sowjet-Zeiten geheimgehalten worden waren und erst in den 1990er-Jahren bekanntwurden. Seither war die Tragödie mit unterschiedlichen Resultaten schon mehrfach untersucht worden.

Russland hatte 2019 eine neue Untersuchung in die Wege geleitet, um den Spekulationen ein Ende zu bereiten. Diese kommt nun zum Schluss, dass die Studentinnen und Studenten ihr Zelt wegen eines Lawinenabgangs eilig verlassen mussten und anschließend unter einem Abhang Schutz suchten. Wegen der schlechten Sichtverhältnisse und der niedrigen Temperaturen hätten sie dann den Rückweg nicht mehr beschreiten können. Spätere Verletzungen seien den bereits Verstorbenen von Wildtieren zugefügt worden. (red, 11.7.2020)