Burger, neu interpretiert. Bunt und von der orientalischen Küche inspiriert.

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Die Weltnachrichten sorgen momentan für Nackenverspannungen und Sodbrennen. Um der grausigen Wirklichkeit zu entkommen, empfehlen sich True-Crime-Podcasts oder Kochshows. Hat man genug von Massenmördern, kann man sich mit Crazy Delicious bei Netflix in eine Welt voller süßen Wahnsinns befördern lassen.

Das Setting der Kochwettbewerb-Show: ein verwunschener Garten, in dem alles Essbare wächst, und alles, was wächst, essbar ist. Das schrille Outfit der Komikerin und Moderatorin Jayde Adams und die Roben griechischer Götter, die die Jury trägt, fallen da nicht weiter auf. Die Kandidaten, lauter geübte Hobbyköche, sind nur in den ersten paar Minuten in ihren Alltagsoutfits, kleine Störelemente.

In der britischen Kochshow "Crazy Delicious" muss man Kochgötter beeindrucken.
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Denn sobald losgekocht wird, ist klar: Das hier wird abgefahren und opulent. Hier geht es nicht um praktische Schnellgerichte oder gar um gesunde Küche. Die Kandidaten kochen gegen alle Trends der vergangenen Jahre. Sie pürieren, füllen, färben ein, schäumen, schlagen, türmen auf, räuchern, schichten hoch, grillen, dämpfen, kneten, rühren, frittieren. Am Ende ist man außer Atem, erstaunt und satt.

Aufhören ist trotzdem unmöglich. Man will aus irgendeinem Grund tatsächlich wissen, wie man aus Karotten Eiscreme machen kann oder wie aus schwarz eingefärbtem Teig und Trockeneis ein Pizzavulkan gezaubert wird. Zwar will, kann und wird die durchschnittliche Köchin und Zuschauerin nichts davon jemals zu Hause nachkochen, aber deswegen schaut man ja auch keine Kochshows. (Olivera Stajić, 13.7.2020)