Kürzlich hat das EU-Parlament eine neue Verordnung zur Kennzeichnung von Reifen abgesegnet, sie tritt am ab 1. Mai 2021 in Kraft.

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Kürzlich hat das EU-Parlament eine neue Verordnung zur Kennzeichnung von Reifen abgesegnet, sie tritt am ab 1. Mai 2021 in Kraft.

Das sogenannte Reifenlabel, das jeder neue Reifen beim Kauf aufweisen muss, wurde also neu definiert. Davon erhofften sich viele eine deutlich klarere Kennzeichnung von Reifeneigenschaften als Entscheidungshilfe beim Kauf, vor allem mit dem Fokus auf umweltrelevante Eigenschaften zwecks Verringerung von Umweltschäden.

Ein größerer Rollwiderstand erhöht den Energieverbrauch und verringert die Reichweite, vor allem spürbar bei Elektroautos. Das kann schon zwanzig Kilometer und mehr pro Vollladung ausmachen.

Ein geringerer Reifenabrieb verringert auch die Abgabe von Mikroplastik an die Umwelt, wofür Reifen sogar als hauptverantwortlich gelten. Energiesparende Reifen mit geringerem Abrieb sollen damit beim Kauf leichter identifizierbar sein.

Experten warnen

Autoexperten warnen allerdings davor, dass Reifen mit geringerem Rollwiderstand und geringerem Abrieb auch längere Bremswege zur Folge haben können. Das ist nicht von der Hand zu weisen. Besser auf der Fahrbahn haftende Reifen können aber auch dazu benützt werden, schneller zu fahren. Das ist auch nicht von der Hand zu weisen. Ein Fahrzeug mit einem Reifen, der bei einem Test drei Meter mehr Bremsweg aufweist, ist folglich nicht grundsätzlich weniger sicher. Denn es gibt ja auch die Möglichkeit, durch vernünftige Fahrweise von vornherein deutlich weniger Bremsweg zu provozieren.

Es spricht also aus Sicherheitsgründen nichts dagegen, reibungsarme Reifen mit geringem Abrieb zu kaufen, denn der Situation angepasst fahren sollte man sowieso immer, und dann "derbremst" man es auf jeden Fall. (Rudolf Skarics, 17.07.2020)