2017 wurde Peter L. Eppinger als Parteisprecher präsentiert, nun will er offenbar erstmals ein Mandat ergattern.

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Nein, er stehe nicht als Spitzenkandidat für die ÖVP zur Verfügung. Innenminister Karl Nehammer machte am Samstag im Ö1-Mittagsjournal einen Schlussstrich unter die Gerüchte, er und nicht Finanzminister Gernot Blümel werde bei der Wien-Wahl am 11. Oktober als Spitzenkandidat für die Türkisen ins Rennen gehen.

Spekulationen darüber gab es in den vergangenen Wochen – vor allem weil Nehammer die Vorgehensweise der Stadt Wien in der Bekämpfung des Coronavirus immer wieder medienwirksam kritisierte. Er warf der Stadt unter anderem vor, nicht auf die Hilfe der Polizei zurückzugreifen. Auch nach den Ausschreitungen in Wien-Favoriten kritisierte er gemeinsam mit Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) die Versäumnisse in Sachen Integration in der Bundeshauptstadt. Nun sagte er, dass er nicht als Spitzenkandidat ins Rennen gehe: "Ich bin Innenminister für die Republik, ich bin ein leidenschaftlicher ÖVPler und werde in der Freizeit alles tun, um die Volkspartei zu unterstützen."

Blümel wurde bereits Ende Februar als Landesparteiobmann der Wiener ÖVP wiedergewählt. Die Wahl der Landesliste ist bei den Türkisen allerdings noch ausständig.

Fixstarter und Newcomer

Wie DER STANDARD erfuhr, soll sie demnächst, auf jeden Fall noch im Juli, im Landesparteivorstand fixiert werden. Neben Blümel gelten auch andere Kandidaten als gesetzt: etwa der nichtamtsführende Stadtrat Markus Wölbitsch, Klubobfrau Elisabeth Olischar und Landesgeschäftsführerin Bernadette Arnolder. Auf einem vorderen Listenplatz soll auch der ehemalige ORF-Moderator Peter L. Eppinger gereiht sein. Offiziell heißt es dazu allerdings noch: "Kein Kommentar."

Eppinger moderierte den Ö3-Wecker, die Sternstunden mit Gerda Rogers, den Life Ball und Wien heute. 2017 wechselte er das Metier und wurde Sprecher für die ÖVP unter Sebastian Kurz.

Nach nur neun Prozent für die ÖVP bei der Wien-Wahl 2015 mit dem Spitzenkandidaten Manfred Juraczka sind die Umfragewerte der Türkisen in Wien derzeit vergleichsweise sehr gut. In einer STANDARD-Umfrage kamen sie zuletzt auf 25 Prozent – und damit auf Platz zwei hinter der SPÖ und weit vor den Grünen. (Rosa Winkler-Hermaden, 13.7.2020)