Kreuzfahrtschiffe – hier sind zwei vor Dubrovnik zu sehen – sind auf den Weltmeeren seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie selten geworden. In Taiwan wagt man nun den Neustart.

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Taipeh – Als erstes Kreuzfahrtschiff nach der Corona-Pandemie nimmt die Explorer Dream nach Angaben der Veranstalter in Taiwan wieder Seereisen auf. Wie Reisebüros am Dienstag in der Hauptstadt Taipeh bestätigten, können nur Touristen aus Taiwan die zwei- bis dreitägigen Touren von der Hafenstadt Keelung zu den Inseln Penghu, Matzu und Kinmen buchen.

Hinter den Dream Cruises steht die malaysische Gruppe Genting Cruise Lines. Das Unternehmen hatte in Mecklenburg-Vorpommern die MV-Werftengruppe mit Standorten in Wismar, Rostock und Stralsund und zuletzt 3.100 Beschäftigten übernommen. Die Seereisen werden nach "monatelanger und detaillierter Planung mit den Behörden" am 26. Juli wiederaufgenommen, teilte Genting Cruise Lines mit.

Quarantäne und Tests

Beim Corona-Ausbruch hatte die Kreuzfahrtindustrie einen schweren Rückschlag erlitten und war praktisch zum Erliegen gekommen. Auf dutzenden Schiffen in Asien, aber auch weltweit konnte sich das Virus leicht unter den Passagieren verbreiten. Es hatte hunderte Infizierte und dutzende Tote gegeben.

Taiwan bietet sich für die Wiederaufnahme der Kreuzfahrten an, weil die Insel das Virus von Anfang an besser als andere Länder in den Griff bekommen hatte. Es gab nur 450 Infektionen und sieben Tote. Die Besatzung der Explorer Dream muss nach Angaben der Veranstalter in Taiwan 14 Tage Quarantäne absolvieren und nach einem negativen Corona-Test am Ende noch einmal sieben Tage an Bord in Isolation gehen.

Das Schiff ist demnach ausgiebig desinfiziert worden. Passagiere müssten sich vorher strengen Gesundheitstests unterziehen und an Bord Abstandsregeln einhalten, teilte Genting Cruise Lines mit. "Dream Cruises wird die erste Kreuzfahrtlinie in der Welt sein, die wieder mit Seereisen beginnt, nachdem die globale Kreuzfahrtindustrie durch die Pandemie den Betrieb hatte einstellen müssen", sagte Tan Sri KT Lim, Chef von Genting in Hongkong. (APA, dpa, 14.7.2020)