Marko Feingold auf einem historischen Foto einige Monate nach der Befreiung von der NS-Herrschaft.

foto: feingold/privat

Während die von Grünen, Neos und KPÖ angestrebte Umbenennung der nach dem Antisemiten Franz Stelzhamer benannten Straße in Marko-Feingold-Straße auf heftigen Widerstand von ÖVP, SPÖ und FPÖ stößt, dürfte es kommenden Donnerstag im Kulturausschuss des Gemeinderats beim Thema Ehrengrab für Marko Feingold voraussichtlich keine Streitigkeiten geben. Der ressortzuständige Vizebürgermeister Bernhard Auinger (SPÖ) hat einen entsprechenden Amtsbericht der Stadtarchivhistorikerin Sabine Veits-Falk vorgelegt.

Diesem zufolge soll das Grab des am 19. September vergangenen Jahres verstorbenen und zu der Zeit ältesten Holocaust-Überlebenden Österreichs auf dem jüdischen Friedhof in Salzburg zum Ehrengrab erklärt werden. Feingold wurde dort am 29. September 2019 beigesetzt. Die Stadt übernimmt damit die Graberrichtungskosten und zahlt der Israelitischen Kultusgemeinde einen Graberhaltungsbeitrag.

Inhaltlich werden im vorliegenden Amtsbericht neben Feingolds Leistungen für die vom Nazi-Terror Verfolgten auch seine besonderen Verdienste für die christlich-jüdische Verständigung hervorgehoben. Feingold war von 1978 bis zu seinem Tod Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg. (Thomas Neuhold, 14.7.2020)