Nächster Finaleinzug für Dominic Thiem.

Foto: EPA/ OMER MESSINGER

Berlin – Österreichs Tennis-Ass Dominic Thiem hat drei Tage nach dem Finale beim Kitzbüheler "Thiem's 7" auch jenes auf Rasen in Berlin erreicht. Der 26-Jährige besiegte am Dienstag im Steffi-Graf-Stadion im zweiten Halbfinale den Italiener Jannik Sinner 6:3, 7:6(5). Endspielgegner am Mittwoch (12.00 Uhr/live ServusTV) ist Matteo Berrettini. Der Italiener bezwang davor den Spanier Roberto Bautista Agut 4:6, 6:3, 10:6.

Thiem war bei diesem "bett1Aces"-Einladungsturnier topgesetzt und stieg daher in der Vorschlussrunde ein. Genauso wird es in der zweiten Wochenhälfte im Hangar 6 des Flughafens Tempelhof auf Hartplatz sein. Sinner hatte sich am Montag gegen den Deutschen Tommy Haas durchgesetzt. Der 18-Jährige zeigte auch gegen Thiem sein Talent, auch wenn Rasen wie bei Thiem nicht der Lieblingsbelag ist. Der Niederösterreicher hat aber schon schöne Erfolge auf diesem Untergrund erreicht, u.a. den Stuttgart-Titel 2016.

Guter Aufschlag als halbe Miete

Basis für den Sieg im ersten Duell mit Sinner war eine sehr gute Aufschlagleistung. "Ich bin selber überrascht über mich ein bisschen", meinte Thiem im Servus-TV-Interview. "Aber ich habe wirklich sehr, sehr gut serviert. Das hat mir geholfen. Das ist auch der einzige Schlag, der komplett vom Belag und von der Höhenlage unabhängig ist. Das ist der wahrscheinlich wichtigste Schlag auf Rasen, und der hat fast perfekt funktioniert."

Aufschlag Sinner vor nicht allzu viel Publikum.
Foto: EPA/ OMER MESSINGER

Von hinten wiederum habe er versucht, den Ball reinzuspielen, sich viel Zeit zu geben, da er davor nur zwei Trainingseinheiten auf Rasen gehabt habe. Sein davor letztes Match auf Rasen hatte er im Vorjahr am 2. Juli bei der Erstrunden-Niederlage im Wimbledon gegen den US-Amerikaner Sam Querrey gespielt. Dass sein Rezept nun so gut funktioniert hat, freute den Weltranglisten-Dritten. "Ich bin echt glücklich, weil ich auch einen sehr guten Spieler besiegt habe."

Im ersten Satz hatte Thiem weniger Mühe, ein Break zum 3:1 reichte. Im zweiten Durchgang hielt Sinner viel besser mit, auch wenn er bei 5:5 zwei Breakbälle abwehren musste. Es ging ins Tiebreak, dessen Ausgang das erste Herren-Match bei diesem Event ohne Match-Tiebreak ermöglichte. Der zuletzt beim "Ultimate Tennis Showdown" (UTS9 in Biot bei Nizza) von Thiem besiegte Berrettini hat sich nach der Corona-Pause ebenfalls als Vielspieler präsentiert, er hat den Stuttgart-Titel vergangenes Jahr geholt.

2:2 im Head-to-Head

Berrettini hatte ebenfalls in Kitzbühel gespielt, war dort ins Halbfinale gekommen. Vor der Berlin-Anreise spielte er auch noch beim UTS-Turnier in Biot. Das bisher letzte Duell mit Thiem hat der Italiener bei den ATP Finals 2019 in zwei Sätzen gewonnen, gesamt steht es bei Thiem-Berrettini 2:2. "Er fühlt sich auf Gras pudelwohl, ich würde ihn schon favorisieren. Aber vielleicht kann ich ihm den Sieg stehlen." (APA, 14.7.2020)