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Die Partymeile in Magaluf ist vorerst geschlossen.

Foto: Reuters / Enrique Calvo

Palma de Mallorca – Wegen illegaler Partys am "Ballermann" hat Mallorca die Zwangsschließung aller Lokale der vor allem von deutschen Touristen gern besuchten "Bier-" und "Schinkenstraße" beschlossen. Diese Anordnung gelte vorerst für zwei Monate und trete am Mittwoch mit der Veröffentlichung des Beschlusses im Amtsblatt sofort in Kraft, teilte der balearische Tourismusminister Iago Negueruela in Palma mit.

Die Regionalregierung ordnete aus demselben Grund auch die Schließung aller Lokale der Straße Puerto Ballena in der Briten-Hochburg Magaluf westlich der Inselhauptstadt an. Das Verhalten einiger weniger Urlauber und Lokalbesitzer dürfe nicht die riesigen Anstrengungen der Menschen auf den Balearen im Kampf gegen die Pandemie aufs Spiel setzen, sagte Negueruela.

Touristen ignorierten Corona-Regeln

Der sozialistische Politiker bezog sich auf Fotos und Videoaufnahmen, die gezeigt hatten, wie Hunderte – mutmaßlich Touristen aus Deutschland und Großbritannien – am Wochenende an der Playa de Palma sowie in Magaluf getrunken, getanzt und gefeiert hatten. Sie waren unterwegs, ohne Schutzmaske zu tragen und ohne den in ganz Spanien vorgeschriebenen Sicherheitsabstand von mindestens eineinhalb Metern einzuhalten.

Erst am Montag war ein Dekret in Kraft getreten, das Bürger auf den Mallorca dazu verpflichtet, auch im Freien eine Maske zu tragen. Ausnahmen gelten unter anderem am Strand, an den Promenaden, in der Natur, beim Sport und beim Essen und Trinken. Allerdings muss dort dann auch der Abstand zu Fremden gewahrt werden. Da die Regierung aber angekündigt hatte, erst eine Woche nach inkrafttreten des Beschlusses Strafen zu verhängen, nahmen viele Touristen die Vorgaben wohl nicht ernst. (APA, 15.7.2020)