Jörg Wörther, 1990 als Koch des Jahrzehnts ausgezeichnet.

Foto: Monika Wenger

Der österreichische Haubenkoch Jörg Wörther ist im Alter von 62 Jahren nach längerer Krankheit verstorben. Er begann seine Karriere im Grand Hotel in Bad Gastein, in München arbeitete er im Hotel Sheraton und bei Eckart Witzigmann im Restaurant Tantris, später in dessen Aubergine.

Anfang der 1980er-Jahre kehrte der 1958 geborene Salzburger nach Österreich zurück, war erst Küchenchef im Grand Hotel de l’Europe, bevor er mehrere Haubenlokale führte. 1990 zeichneten ihn Joël Robuchon, Christian Millau und Michael Reinartz in Wien als Koch des Jahrzehnts aus. Wörther, der sich für gentechnikfreie und regionale Lebensmittel einsetzte, hatte Gastrokritiker Millau besonders mit seinen Sellerietascherln begeistert. Sein nach ihm benanntes Restaurant in Zell am See wurde von 1997 bis zur Schließung im Herbst 2003 jedes Jahr mit vier Hauben ausgezeichnet.

Die Gastronomieszene zeigte sich betroffen. "Da drüben machst du jetzt deine Sellerietascherln, wo immer es ist. Mach's gut, Jörg Wörther, R.I.P.", schrieb sein Schüler, der Gastronom und Neos-Politiker Sepp Schellhorn, auf Twitter. (red, 16.7.2020)