Die Erhöhung der Werbefrequenz dürfte bei den Nutzern nicht auf viel Gegenliebe stoßen.

Foto: Screenshot/Youtube

Die Corona-Pandemie und den mit ihr eingebrochenen Werbemarkt scheinen auch Googles Videoportal Youtube getroffen zu haben. Denn dort will man ab Ende Juli mehr Werbung ausspielen. Das dürfte nicht nur bei Nutzern für wenig Begeisterung sorgen, sondern wird auch mehr Arbeit für Videomacher verursachen, die nicht wollen, dass ihre Clips von Einschaltungen unterbrochen werden.

Konkret geht es um sogenannte "Mid-Roll-Anzeigen", im deutschsprachigen Raum auch gern einfach "Werbeunterbrechung" genannt – also Clips, die mitten in einem laufenden Video ausgespielt werden. Bisher hatte Youtube eine Mindestlänge von 10 Minuten vorgegeben, damit diese Werbeform überhaupt für ein Video angewandt werden konnte. Diese wird per 27. Juli nun auf acht Minuten herabgesetzt. Dadurch erhöht sich die Anzahl der Videos, die künftig durch Werbung unterbrochen werden und somit auch das Werbevolumen generell.

Youtube erklärt, was Mid-Roll-Ads sind. Hier allerdings noch mit der bald nicht mehr gültigen Video-Mindestlänge von 10 Minuten.
YouTube Creators

Nicht generell deaktivierbar

Kanalbetreibern, die in ihren bereits veröffentlichten Clips keine Unterbrechungen wünschen, können diese ausschalten. Das System hat jedoch einen Haken. Denn die entsprechende Einstellung bietet keine generelle Abschaltung der Mid-Rolls, sondern muss für jedes Video einzeln vorgenommen werden.

An der Art und Weise der Ausspielung ändert sich darüber hinaus nichts. Youtube versucht automatisch, geeignete Stellen zu finden, an denen die Anzeigeunterbrechungen eingefügt werden, sofern dies vom Videoautor nicht manuell festgelegt wurde. Zuseher können sich dieser Anzeigen nur mit potenziell fragwürdigen technischen Mitteln oder einem Premium-Abo entledigen. (gpi, 16.07.2020)