Der Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi will mit einem neuen Projekt der Mittelschicht zu leistbaren Eigentumswohnungen verhelfen.

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Innsbruck – Die Stadt Innsbruck startet einen Versuch, das Leben in Eigentumswohnungen in der Alpenstadt günstiger zu gestalten. Dazu dient ein neues Modell, das am Donnerstag vor der Gemeinderatssitzung präsentiert wurde. Demnach kauft die Stadt Wohnungen um 3.500 Euro pro Quadratmeter an und verkauft diese um maximal 4.000 Euro pro Quadratmeter weiter. Der übliche Kaufpreis für eine Neubaueigentumswohnung liege in Innsbruck bei etwa 6.000 Euro pro Quadratmeter, hieß es bei der Pressekonferenz.

Die Differenz ergebe sich durch "die Kosten für Projektentwicklung und -abwicklung und umfasst Nebenkosten, Kosten für die Vertragserrichtung, Verkaufsabwicklung und einen Risikoaufschlag", sagte Franz Danler, Geschäftsführer der Innsbrucker Service Immobiliengesellschaft (IISG). Die IISG ist mit an Bord, sie habe das Konzept "Leistbares Wohnen" auch mitentwickelt, hieß es.

Leistbares Wohnen für die Mittelschicht

Bürgermeister Georg Willi (Grüne) betrachtete das neue Modell, bei dem wohnbauförderungsnahe Eigentumswohnungen vergeben werden, "als Ergänzung zum geförderten Wohnbau und zur städtischen Vergabe". Das Projekt richte sich vor allem auch an die Mittelschicht. Ihr Einkommen sei zu gut, um in den Genuss einer städtischen Wohnung zu kommen, und zu niedrig, um sich eine auf dem freien Markt leisten zu können. "Die Stadt Innsbruck will leistbaren Wohnraum im Eigentum anbieten, damit diese Menschen in Innsbruck bleiben", so Willi.

Die IISG habe sich bereits 30 Eigentumswohnungen in der Höttinger Au und der Hans-Maier-Straße gesichert. Die Gespräche für fünf weitere Vorhaben seien am Laufen. Konkreten Anspruch auf eine solche Wohnung haben sogenannte "begünstigte Personen", für die Vergabe sei die Stadt zuständig. "Ein Wohnbedarf besteht dann, wenn es sich bei der aktuell bewohnten Wohnung entweder um eine Mietwohnung handelt, die bewohnte Eigentumswohnung aufgrund der BewohnerInnenanzahl oder aus gesundheitlichen Gründen nachweislich ungeeignet ist", sagte Amtsleiter Christian Zabernig zu den Vergabekriterien. (APA, red, 16.7.2020)