Die Marke Saturn wird in Österreich bald eingestellt.

Foto: APA

Der Elektronikhändler Ceconomy hat mit seinen Ketten Mediamarkt und Saturn nach dem Ende der coronabedingten Geschäftsschließungen schnell wieder Tritt gefasst. Im Mai lagen die Umsätze des Handelsriesen mit 1,55 Mrd. Euro schon wieder um 3 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Im Juni übertrafen die Verkaufszahlen mit 1,75 Mrd. Euro den Vorjahreswert sogar um 12 Prozent, wie das Unternehmen am Donnerstag gestützt auf vorläufige und ungeprüfte Zahlen berichtete.

Online boomt

Wesentlichen Anteil daran hatte der Erfolg des Online-Geschäfts, das im dritten Quartal (April bis Juni) um rund 145 Prozent wuchs und mittlerweile mehr als ein Drittel des Gesamtumsatzes liefert. "Die Pandemie hat definitiv als Beschleuniger für unser Online-Geschäft gewirkt", sagte Ceconomy-Chef Bernhard Düttmann. Dies werde auch Auswirkungen auf die Zukunftsstrategie des Konzerns haben. "Die Märkte werden weiterhin eine wichtige Rolle in unserer Omni-Channel-Strategie spielen, aber wir müssen und werden uns an das veränderte Kundenverhalten anpassen", kündigte Düttmann an.

Deutlich verändert hat die Pandemie nach seinen Worten in den vergangenen Monaten auch die Kundenbedürfnisse. Vor allem die Nachfrage nach Computern, Unterhaltungs-Hardware und Fernsehgeräten stieg deutlich, dagegen sank der Umsatzanteil von Mobil- und Haushaltsgeräten.

Trotzdem deutlicher Rückgang

Trotz der rasch wieder aufgeflammten Kauflust der Verbraucher hinterließ die Coronakrise aber tiefe Spuren in den Quartalszahlen des Elektronikhändlers. Der Umsatz von Ceconomy lag zwischen April und Juni mit 4,1 Mrd. Euro um 10 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Der Rückgang sei ausschließlich auf die mit Covid19 zusammenhängenden Marktschließungen im April zurückzuführen, betonte das Unternehmen. Im April waren insgesamt 881 der 1.025 Märkte des Konzerns in Europa geschlossen. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebit) erreichte dagegen im 3. Quartal Ceconomy zufolge auch dank der nach Ausbruch der Krise eingeleiteten Kostensenkungsmaßnahmen das Vorjahresniveau.

Auch im Juli habe sich der positive Umsatztrend bisher fortgesetzt, berichtete Ceconomy. Allerdings rechnet das Unternehmen wegen des möglichen Auslaufens von Nachholeffekten und der Rezessionsgefahr damit, dass sich die Umsatzdynamik im laufenden Quartal abschwächt. Für das gesamte Geschäftsjahr erwartet der Konzern deshalb einen leichten Rückgang beim währungsbereinigten Umsatz.

Das bereinigte Konzern-Ebit wird für das dritte Quartal 2019/20 auf dem Niveau des Vorjahres von minus 43 Mio. Euro erwartet, ohne Berücksichtigung von Ergebniseffekten aus Minderheitsbeteiligungen. Positiv gewirkt hätten insbesondere die Einsparungen im Zusammenhang mit den eingeleiteten Covid-19-Kostenmaßnahmen sowie das Umsatzwachstum im Mai und Juni, wie Ceconomy mitteilte. Für das Gesamtjahr wird ein Ebit ohne Berücksichtigung von Ergebniseffekten aus nach der Equity-Methode bewerteten Unternehmen zwischen 165 und 185 Mio. Euro erwartet. (APA, 16.07.2020)