Acht Polizisten in Wien sind vorläufig suspendiert worden.

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Wien – Laut einer Pressemitteilung der Wiener Polizei sind am Donnerstag acht Beamte im Zusammenhang mit einem Misshandlungsvorwurf vorläufig suspendiert worden. Dabei geht es um einen Vorfall vom Jänner 2019. Damals sei ein 28-Jähriger "bei einer Amtshandlung" geschlagen worden, wie aus einem Video hervorgehe. Von diesem Video habe die Polizei erst jetzt Kenntnis erhalten. Nachdem es gesichtet worden sei, habe man sofort gehandelt. Die Suspendierung betrifft zwei unmittelbar und sechs mittelbar in den Vorfall involvierte Beamte.

Bis auf den Umstand, dass Beamte des Stadtpolizeikommandos Favoriten in die Causa involviert seien, konnte Polizeisprecher Paul Eidenberger vorerst keine weiteren Angaben zu dem Vorfall machen, wie er der APA sagte.

Wie die "Krone" online berichtet, geht es um einen Vorfall in einem Wiener Spiellokal. Opfer sei ein Tschetschene gewesen. Das Video, das mittlerweile auch veröffentlicht wurde, sei laut "Krone" nun "plötzlich aufgetaucht". Es stammt aus einer Überwachungskamera. Zu sehen ist darin, dass Beamte den Mann treten und ihn auch schlagen. Laut der Zeitung gebe es zudem Falschaussagen vonseiten der Beamten. Die Beamten sollen laut dem Bericht gegen das Opfer auch falsch ausgesagt haben, woraufhin der Mann wegen Verleumdung angezeigt worden sei.

Erst kürzlich Bericht über wenige Suspendierungen

Bei den nun erfolgten Maßnahmen handle es sich um "ein Sicherungsmittel der Dienstbehörde, um das Ansehen des Amtes zu wahren", so die Polizeiaussendung. Die Bundesdisziplinarbehörde werde nun "unverzüglich tätig" werden, und innerhalb eines Monats über weitere Maßnahmen entscheiden. Das Bundesamt zur Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung führe Ermittlungen gegen die acht nun Suspendierten. Für sie gilt die Unschuldsvermutung.

Erst am Donnerstag war in Rahmen einer Anfragebeantwortung bekannt geworden, dass seit 2018 350 Missbrauchsfälle bei der Justiz angezeigt wurden, vorläufig suspendiert wurden aber nur drei Beamte. (red, APA, 16.7.2020)