Mario Rom Interzone: Humorige Virtuosen.

Severin Koller

Auch bei den Wellenklaengen in Lunz am See, jenem Festival, das in malerischer Atmosphäre Natur und Kunst ziemlich einzigartig vermählt, ist heuer alles etwas strenger: Statt 400 Besuchern werden pro Konzert maximal 130 möglich sein, die ihren Mund-Nasen-Schutz dabeihaben und auf gütige Wetterfeen hoffen sollten. Unter dem Motto "verbunden & vernetzt" wird ihnen ein reizvoller Mix aus Klassik, Folk, Pop, Jazz und Weltmusik geboten.

Zum Start subtile, soulige Aufgeladenheit: Lylit, Mela Marie Spaemann und das Sigrid Horn Trio präsentieren ihr Projekt Sisterhood, während am Sonntag Mario Rom’s Interzone mit dem Programm Truth Is Simple to Consume zu hören ist. Das aus Trompeter Mario Rom, Bassist Lukas Kranzelbinder und Schlagzeuger Herbert Pirker bestehende unberechenbare Jazztrio wurde international gelobt.

Echte Einheit

Es würde "Virtuosität und Humor zu einer unterhaltsamen Einheit verwirbeln". Ein treffendes Urteil, dem nicht zu widersprechen ist. Das Festival bietet zudem eine Märchenwanderung ("Kuhfladen im Mond"), aber auch die Strottern, den Gitarrenklassiker Karl Ratzer, Meisterbassist Peter Herbert und eXtracello.

Ebenso wird die Bratschistin und Sängerin Jelena Poprzan ihren raffinierten Cocktail aus Weltmusik und Chanson zelebrieren. Zum Abschluss des Festivals etwas Diskurs: Dem Podiumsgespräch mit Tiefenökologin Elisabeth Loibl folgt ungewöhnliches Instrumentarium mit Manu Delago. Der Innsbrucker beherrscht das Hang (ein halbkugeliges Instrument aus Stahlblech) und wird mit seiner Band verschiedene Schlafzyklen erforschen. (Ljubiša Tošic, 17.7.2020)