Affäre um die Commerzialbank Mattersburg: Auch Sozialbau-Tochter EGW betroffen.

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Der Kollaps der Burgenländischen Commerzialbank Mattersburg wird auch eine Tochter der Wohnbaugenossenschaft Sozialbau und der Vienna Insurance Group (VIG) viel Geld kosten. Die Erste gemeinnützige Wohnungsgesellschaft Heimstätte Gesellschaft m.b.H (EGW) hat 30 Millionen Euro in der Mattersburger Bank veranlagt.

Die EGW gehört zu rund 32 Prozent der Sozialbau und zu 68 Prozent indirekt der VIG. Laut Bernd Rießland – er sitzt im Vorstand der Sozialbau und im Aufsichtsrat der EGW – besteht die Bankverbindung bereits seit 2005. Das Institut habe sehr wettbewerbsfähige Konditionen geboten. Im konkreten Fall gab es 0,5 Prozent für kurzfristige Veranlagungen.

Rießland verweist darauf, dass Bankprüfer TPA der Bank 2018 noch einen Bestätigungsvermerk erteilt hat, das werde man sich noch genauer anschauen müssen. Für die EGW sieht er "kein Problem". Man sei kapitalmäßig gut aufgestellt und habe 2019 einen Gewinn von 18 Millionen Euro geschrieben. Auch die Sozialbau-Tochter Neuland (eine gemeinnützige Wohnbaugesellschaft) hat Geld bei der Commerzialbank veranlagt, bei ihr sind es 1,95 Millionen Euro.

Auch Gemeinde betroffen

Wie am Freitag bekannt wurde, ist nun auch die niederösterreichische Gemeinde Schwarzenbach (Bezirk Wiener Neustadt) von dem Skandal betroffen. Ihr Bürgermeister Bernd Rehberger (SPÖ) informierte die Einwohner per Videobotschaft darüber, dass die Ersparnisse bei der Bank auf drei Sparbüchern angelegt seien.

"Diese Einlagensicherung von 100.000 (Euro, Anm.) pro Sparbuch trifft auf öffentliche Gebietskörperschaften, sprich Gemeinden, nicht zu", erklärte Rehberger. Die Rücklagen seien darum "nicht zugreifbar." Das Geld hätte in ein neues Feuerwehrfahrzeug, die Wasserversorgung und einen Zubau des Aussichtsturms investiert werden sollen. "Wir beteiligen uns an dem allgemeinen Strafverfahren", kündigte er an. (Renate Graber, red, 17.7.2020)