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An diesem Ort in Brunswick soll der Schwarze Ahmaud Arbery beim Joggen erschossen worden sein.

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Die Konföderiertenfahne wird in den USA von Rechtsextremen oder wie hier im Bild von Mitgliedern des Ku-Klux-Klans verwendet. Sie wurde nun in Militäreinrichtungen verboten.

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Washington – Im Fall des im US-Bundesstaat Georgia erschossenen schwarzen Joggers Ahmaud Arbery haben sich die drei wegen Mordes angeklagten Weißen nicht schuldig bekannt. Die Beschuldigten Gregory M., sein Sohn Travis sowie der mitangeklagte William R. erschienen am Freitag bei einer Gerichtsanhörung.

Arbery war beim Joggen am 23. Februar in der Stadt Brunswick getötet worden. Die Ermittlungen kamen erst mehr als zwei Monate später richtig in Gang, als der Fall durch ein verstörendes Handy-Video der Tat breite Aufmerksamkeit erlangte.

Die Anwälte William R. baten den Richter, ihn gegen eine Kaution freizulassen. Der Richter lehnte die Kaution wegen eines bestehenden Fluchtrisikos ab.

Aus nächster Nähe getroffen

Anfang Mai wurden der 64 Jahre alte Gregory M. und sein 34 Jahre alter Sohn Travis festgenommen. Den Ermittlern zufolge hatten die Tatverdächtigen Arbery zunächst mit ihrem Fahrzeug verfolgt und dann mit Schusswaffen konfrontiert. Dem Autopsiebericht zufolge wurde Arbery von zwei Schüssen mit Schrotmunition aus nächster Nähe in die Brust getroffen, ein dritter Schuss streifte sein rechtes Handgelenk. William R. hatte die Tat nach Angaben des Kriminalamts GBI gefilmt.

Arberys Tod sorgte für Proteste. Diese Proteste eskalierten dramatisch, als Ende Mai der Schwarze George Floyd bei einem brutalen Polizeieinsatz in Minneapolis getötet wurde. Im Land lösten die Proteste eine breite Diskussion über Rassismus aus.

Konföderiertenfahne verboten

In der aktuellen Rassismusdebatte spielt die Konföderiertenflagge eine starke symbolische Rolle. In einer am Freitag vom Pentagon veröffentlichten Anordnung verbot de facto Justizminister das Mark Esper das Zeigen dieser Flagge in Militäreinrichtungen. Flaggen auf Militäreinrichtungen müssten alle Amerikaner mit Würde und Respekt behandeln und polarisierende Symbole vermeiden, heißt es in der Anordnung.

In der Anordnung ist eine Liste mit erlaubten Flaggen enthalten, in der die der Konföderierten fehlt. Kritiker sehen in der historischen Flagge mit 13 Sternen in einem blauen X auf rotem Grund ein Symbol des Rassismus.

Eine Flagge mit Geschichte

Esper vermied in der Anordnung ein ausdrückliches Verbot der Flagge. US-Medien wie das Nachrichtenportal Politico werteten das als Versuch Espers, Forderungen aus den Streitkräften nach einem Verbot nachzukommen, ohne US-Präsident Donald Trump zu verärgern. Trump hatte kritisiert, dass die US-Motorsportserie Nascar die Kriegsflagge der Konföderierten aus dem nordamerikanischen Bürgerkrieg – die häufig vereinfacht als Südstaatenflagge bezeichnet wird – bei ihren Veranstaltungen verboten hat.

Die agrarisch geprägten Konföderierten hatten sich im Bürgerkrieg (1861 bis 1865) von den sich industrialisierenden Nordstaaten der USA abspalten wollen. Dabei war die Frage der Sklaverei wichtig, die vor allem für die Plantagen im Süden eine große Rolle spielte. Im Kriegsverlauf erklärte Unions-Präsident Abraham Lincoln alle Sklaven in den Rebellenstaaten für frei und der Sieg des Nordens führte zur Abschaffung der Sklaverei in der ganzen Union. (APA, reuters, 17.7.2020)