In diesem Haus in Wien-Ottakring bemerkten Beamte am Dienstag Gasgeruch.

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Wien – Der 61-jährige Wohnungsmieter, der am Dienstag in Wien-Ottakring seine Gasleitung manipuliert haben soll, zeigte sich in einer ersten Einvernahme geständig. Er gab an, den Gaszulauf der Therme aufgeschraubt zu haben, um Suizid zu begehen. Jedoch konnte er diesen Zulauf dann nicht mehr schließen, hieß am Sonntag von der Polizei.

Montagabend öffnete er den Zulauf, damit Gas in die Wohnung strömen konnte, gab er bei der Polizei an. Er legte sich hin und schlief dann ein. Als er Dienstag früh trotz hoher Gaskonzentration in der Wohnung wieder erwachte, wollte er die Manipulation wieder rückgängig machen. Das gelang ihm allerdings nicht mehr.

Delogierung stand unmittelbar bevor

Daraufhin verließ er die Wohnung. Er wusste, dass er kurz darauf delogiert werden sollte. Er war im Glauben, wenn die Beamten kommen würden, würden sie den Gasgeruch merken und den Rückbau veranlassen. Bis zu seiner Festnahme am Freitag ging er laut eigenen Angaben in Wien spazieren.

Der 61-jährige polnische Staatsbürger war seit April 2019 die Miete schuldig geblieben, weshalb er delogiert werden sollte. Der Schlosser öffnete im Beisein eines Gerichtsvollziehers, eines Vertreters der Hausbesitzerin und eines Zeugen die Tür der Wohnung im zweiten Stock in einem Mehrparteienhaus in der Degengasse. Im Inneren der Wohnung bemerkten die Anwesenden Gasgeruch, weshalb sie ins Freie flüchteten und den Notruf verständigten. Die Gaskonzentration in der Luft war bereits nahe an der Explosionsschwelle. (APA, 18.7.2020)