Drei Monate arbeitete Mia Khalifa insgesamt in der Pornoindustrie. Obwohl sie nur etwa bei einem Dutzend Szenen mitspielte, wurde sie durch diese so bekannt, dass sie keinen anderen Arbeitsplatz mehr fand. Der Grund: Khalifas Clips erreichten massive Popularität im Netz, unter anderem, weil sie bei einer Szene ein Kopftuch trug. Dafür erhielt sie von Extremisten zahlreiche Morddrohungen, darunter auch vom "Islamischen Staat" ("IS").

12.000 US-Dollar ...

Heute ist Khalifa Sportkommentatorin und Social-Media-Influencerin. Vor allem auf Tiktok ist die 27-Jährige populär, wo sie vor wenigen Wochen unter einem privaten Video über die Pornoindustrie empfahl, sich nicht darauf einzulassen.

Auf Twitter teilte sie mit, wie sehr diese Zeit ihr Leben negativ beeinflusste, und gab bekannt, diese Zeit zu bereuen. Dabei warnte sie angehende Darstellerinnen auch vor der Ausbeutung innerhalb der Pornoindustrie. Sie gab auch bekannt, in der Zeit, in der sie auf Pornhub die meistgesuchte Darstellerin war, nur 12.000 US-Dollar verdient zu haben.

... versus 178.000 Dollar

Das Pornostudio Bangbros, mit dem sie 2014 einen exklusiven Vertrag abgeschlossen hat, meldet sich nun zu Wort und widerspricht Khalifa. Auf einer eigens gegen sie eingerichteten Website will man ihre Aussagen berichtigen – so etwa, dass sie nicht 12.000 Dollar, sondern von dem Produktionsstudio allein 178.000 Dollar bekommen habe. Aber auch, dass sie nur drei Monate in der Industrie gewesen sei, sei unrichtig, schließlich sei sie von Mitte 2014 bis Juli 2017 tätig gewesen.

Bangbros stellte eine eigene Website gegen Khalifa auf.

Die Reaktion auf ihre Vorwürfe sei entstanden, da Khalifa in den vergangenen Monaten immer wieder "falsche Statements, Andeutungen und Vorwürfe ausgesprochen" habe. Khalifa habe die Tatsache, dass das Studio zunächst nicht reagierte, genutzt, um weitere Falschaussagen zu treffen.

Immer mehr Kritik

In den vergangenen Wochen haben sich immer mehr Menschen, darunter auch Darstellerinnen, kritisch über die Branche geäußert. So erreichte eine Petition, die die Zerschlagung von Pornhub fordert, mehr als eine Millionen Unterschriften. Die ehemalige Schauspielerin Jenna Jameson wirft einer der weltgrößten Pornoplattformen, Pornhub, vor, von sexuellem Missbrauch zu profitieren. Auf Twitter rief sie Anfang des Monats Nutzer dazu auf, Pornhub und seinen Mutterkonzern Mindgeek zu boykottieren. (red, 19.7.2020)