Österreich liegt im europäischen "Fortnite"-Block.

Foto: Fortnite

Der Lockdown, also jene Phase, in der es in verschiedenen Ländern aufgrund der Coronavirus-Pandemie Ausgangsbeschränkungen gibt oder gab, hat viele Menschen dazu gebracht, sich wieder stärker ihren digitalen Hobbys zuzuwenden. Wenig überraschend also, dass die Ausbreitung von Sars-CoV-2 auch dem Gaming einen Boom beschert hat.

Die Vergleichsplattform Compare The Market hat sich nun die Entwicklung für beliebte Onlinespiele angesehen. Basierend auf der Entwicklung der Google-Suchen nach den Titeln hat man errechnet, welche Games in den letzten Monaten besonders zulegen konnten und welche in den unterschiedlichen Ländern im März und April am populärsten waren. Eine Erkenntnis daraus: Österreich ist Fortnite-Land.

Foto: Compare The Market

"Fortnite" punktet in den Alpen und in Afrika

Damit ist man aber nicht allein. In Europa bildet man damit einen Block aus "Alpenanrainern". Denn auch in Italien, der Schweiz und Frankreich war der bunte Battle-Royale-Shooter von Epic Games die Nummer eins.

Mit dabei ist außerdem Andorra, das zwar keinen Alpenzugang besitzt, aber in den östlichen Pyrenäen immerhin auch gebirgig liegt. Ebenfalls stark vertreten ist Fortnite in dieser Statistik in vielen afrikanischen Staaten, was nicht zuletzt seiner Verfügbarkeit für Smartphones geschuldet sein dürfte.

Roblox (fast) überall

Der Großteil des Kontinents und, wenn man Länder zählt, auch der Erde, ist allerdings in der Hand von Roblox. Dabei handelt es sich im Grunde nicht um ein Spiel, sondern einen Baukasten, in dem Teilnehmer eigene Welten und Spiele mit vorgegebenen Werkzeugen schaffen und andere Nutzer daran teilnehmen lassen können.

In Deutschland kann Nintendo einen Erfolg für sich verbuchen. Dort scharten sich die Spieler gemäß der Analyse um den Switch-Titel Animal Crossing: New Horizons. In Finnland und Ungarn, sie eint ein gemeinsamer Sprachstamm, erwies sich hingegen der neue Taktik-Shooter Valorant von Riot Games als sehr beliebt.

Foto: Compare The Market

Blickt man in den Osten, ergibt sich ein anderes Bild. In der Ukraine beginnt die Bastion des Open-World-Survival-Baukastens Minecraft. Sie reicht über Russland bis nach China und dürfte damit die bevölkerungsstärkste Fraktion sein. In Südasien, bestehend aus Afghanistan, Pakistan und Indien, trumpfte hingegen das Battle Royale PUBG auf. In Japan – und nur in Japan – war es wiederum dessen Konkurrent Call of Duty: Warzone.

Nachfragebook für iRacing und Terraria

Geht es um das stärkste Wachstum, so konnten vor allem drei kleinere Titel profitieren. Die Beliebtheit der Multiplayer-Rennsimulation iRacing legte gleich um 242 Prozent zu. Das dürfte auch der Tatsache geschuldet sein, dass Profi-Rennbewerbe wie die Nascar damit begannen, dort offizielle Onlineturniere auszurichten.

Um 173 Prozent legte das Indiegame Terraria, eine Art 2D-Minecraft, zu. Das ist allerdings nicht allein dem Lockdown geschuldet, sondern auch der Veröffentlichung eines allerletzten und sehr umfangreichen Updates für das 2011 erschienene Spiel. Den dritten Platz (plus 86 Prozent) belegt das Basketballgame NBA 2K20. (gpi, 21.7.2020)