Bild nicht mehr verfügbar.

Das iPhone SE verkauft sich sehr gut.

Foto: AP

Android vs iOS: Welches der beiden Smartphonesysteme das bessere ist, ist eine Frage, die immer für eine angeregte Diskussionen zwischen den jeweiligen Fans gut ist. So interessant das alles auch sein mag, dem steht aber noch eine andere Realität gegenüber: Nämlich, dass die Machtverhältnisse in dieser Hinsicht längst vergeben sind. Global gesehen liegt Android in den Statistiken seit langem bei rund 80 Prozent, der Rest fällt auch die Apple-Plattform. Und daran ändert sich mittlerweile kaum mehr etwas.

Um so bemerkenswerter ist es, wenn sich dann doch einmal eine größere Umstiegswelle abzeichnet. Und genau das ist laut Counterpoint gerade der Fall. Hilft das iPhone SE seinem Hersteller Apple doch derzeit Kunden aus der Google-Welt für sich zu gewinnen.

Wechselwille

Mehr als 26 Prozent aller US-amerikanischen iPhone-SE-Käufer haben zuvor ein Android-Smartphone genutzt – dies zeigen die aktuellen Zahlen von Counterpoint Research. Dies sei ein deutlich höherer Anteil an von der anderen Plattform wechselnden Nutzern als sonst, betonen die Analysten.

Eine Erklärung für dieses Phänomen liefert Counterpoint nicht. Allerdings ist die Suche danach auch so nicht sonderlich schwer. Einerseits ist das iPhone SE deutlich günstiger als andere iPhones, womit es auch für viele preisbewusste Android-User von Interesse ist. Zudem hat es mit diesem Umstand auch selbst bei Android-Blogs viel positives Feedback erhalten. Dies nicht zuletzt mit dem Blick darauf, dass die Käufer hier wesentlich länger Software-Support erhalten als bei Android-Geräten – und zwar nicht nur in dieser Preisklasse.

Absatzschwäche

Das neue iPhone SE war es denn auch, dass Apple verhalf, die Verkaufseinbrüche durch Covid-19 zumindest in einem erträglichen Rahmen zu halten. Zwar ist die Zahl der verkauften iPhones im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr zum 23 Prozent zurückgegangen, das ist aber noch ein Klacks gegen die Zahlen von Firmen wie OnePlus (-60 Prozent), Motorola (-62%) oder ZTE (-68%). Besser hat sich hingegen Samsung gehalten, dessen Minus im Vergleichszeitraum "nur" bei 10 Prozent liegt). Generell ist der Mobilfunkmarkt in den USA im Schnitt um 25 Prozent zurückgegangen. Dazu kommt, dass die Vorstellung des iPhone SE erst Ende April erfolgt ist, sich im zweiten Quartal also noch wenig niederschlägt.

Ganz so gut, wie es aussieht sind aber auch die Nachrichten für Samsung nicht: Wie Counterpoint betont, kam der Start der Galaxy S20-Reihe zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt, nämlich praktisch parallel zu den weltweiten Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19. Dies habe dazu geführt, dass in den ersten vier Monaten 38 Prozent weniger Gerät aktiviert wurden als es noch beim Vorgänger – dem Galaxy S10 – der Fall war.

Altgedient

Die Zahlen von Counterpoint liefern aber noch ein weiteres interessantes Detail: So zeigt sich, dass mehr als 30 Prozent aller iPhone-SE-Käufer zuvor ein vier oder mehr Jahre altes Smartphone hatten. Diese Gerätekategorie ist für Apple also vor allem von jenen geprägt, die sich nur selten ein neues Gerät zulegen. (red, 21.07.2020)