Das bekannte Quartett verkündet am Dienstag erneute Verschärfungen gegen Covid-19.

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Also wieder Maskenpflicht in Supermärkten, Banken und bei der Post: Die am Dienstag von der Bundesregierung verkündete Verschärfung im Kampf gegen Corona kommt nicht überraschend. Die Spatzen pfiffen es schon von den Dächern, während die Bekanntgabe wegen der EU-Verpflichtungen des Kanzlers von Tag zu Tag verschoben wurde.

Der Rückgriff auf den Mund-Nasen-Schutz ist richtig – auch wenn der Chef der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit, Franz Allerberger, mit ebenso viel Recht einwirft, dass bis dato in Österreich kein einziger Covid-Übertragungsfall beim Einkaufen nachgewiesen wurde. Denn erstens ist es hier wie bei vielen praktischen Problemen, vor die uns das Virus stellt: Ganz genau wissen es selbst die profiliertesten Experten nicht. Und zweitens dient die Maßnahme der Angstverringerung im Alltag, speziell von Menschen aus vulnerablen Gruppen. Dieses Ziel darf ein modernes Staatswesen nicht aus den Augen verlieren.

Verstörend hingegen war der Ablauf des türkis-grünen Auftritts, speziell beim Eingangsredner, Kanzler Sebastian Kurz. Nicht mit den Masken, sondern mit den intensivierten Grenzkontrollen in Richtung Balkan startete er seine Ausführungen. Damit setzte er Prioritäten, denn auch von einem Vortrag bleibt vor allem die Message der ersten Sätze hängen. Diese lautet: Die Corona-Gefahr kommt aus dem Ausland. (Irene Brickner, 21.7.2020)