Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (VP) führte die erste Dienstreise nach der Corona-Krise zu Arbeitsgesprächen nach Berlin.

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Wien und Berlin wollen enger zusammenarbeiten, um Schlüsseltechnologien in Europa beziehungsweise Deutschland und Österreich zu halten – oder wieder dorthin zurückzuholen, um sich von China unabhängiger zu machen. Das vereinbarte Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (VP) am Dienstag bei ihrem Besuch in Berlin mit ihrem deutschen Amtskollegen Peter Altmaier (CDU). "Es ist kein Zufall, dass mich meine erste Auslandsreise nach der Corona-Krise nach Deutschland führt", sagte Schramböck.

Sie und Altmaier seien sich einig, dass es dabei um die Herstellung in fünf Sparten gehe: Pharmazie, Halbleiter, Wasserstoff, Mikroelektronik und Batterien. Ziel sei aber nicht, eine reine Automatisierung der Produktion zu bieten. Vielmehr brauche es die "richtige, duale Ausbildung" der Fachkräfte, in diesem Bereich gebe es in Deutschland und Österreich auch große Übereinstimmung.

Deutsch-österreichischer Grenzverkehr

Schramböck sprach in Berlin auch mit Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) und dem deutschen Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU). Letzteren wies sie darauf hin, dass Österreich seinen Zehn-Punkte-Plan zur Verbesserung des deutsch-österreichischen Grenzverkehrs und beim Brenner-Verkehr umsetze. Scheuer habe ihr versichert, dass Berlin ebenfalls daran arbeite – was Schramböck so kommentierte: "Es darf noch schneller gehen."

Ein Gespräch hatte Schramböck auch mit dem Kandidaten für den nächsten CDU-Vorsitz, Friedrich Merz. Man aß gemeinsam zu Abend, Merz lobte, dass Deutschland in Sachen Digitalisierung von Österreich noch einiges lernen könne.

Als "Lieblingstermin" in der deutschen Hauptstadt bezeichnete Schramböck einen Besuch im Zoo. Dort wurde ein Kooperationsvertrag zwischen dem Berliner Zoo und Tiergarten Schönbrunn unterzeichnet. Die beiden Einrichtungen wollen enger bei der Futterbeschaffung, etwa beim Bambus für die Pandabären, zusammenarbeiten. Die Unterzeichnung erfolgte im Flusspferdhaus, und Schramböck freute sich: "Ich durfte die Flusspferde füttern." (Birgit Baumann, 21. 07. 2020)