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Während der Anhörung Maxwells vor Gericht protestierten Menschen um auf den Fall Epstein aufmerksam zu machen. Trump wünscht Maxwell "alles Gute".

Foto: REUTERS / MIKE SEGAR

Washington / New York – US-Präsident Donald Trump hat Ghislaine Maxwell, der inhaftierten Ex-Freundin des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein, "alles Gute" gewünscht. Er habe Maxwells Fall nicht sehr verfolgt, "aber ich wünsche ihr – ehrlich gesagt – einfach alles Gute", sagte Trump am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Washington. Der Präsident berichtete, er habe Maxwell mehrfach in Palm Beach im Bundesstaat Florida getroffen, wo Trump sein Luxusressort Mar-a-Lago hat.

Die Tochter des verstorbenen britischen Medienmoguls Robert Maxwell war Anfang Juli im US-Bundesstaat New Hampshire festgenommen worden. Die US-Bundesanwaltschaft wirft ihr vor, minderjährige Mädchen für Epstein rekrutiert zu haben, die von dem Investmentbanker dann teilweise jahrelang sexuell missbraucht wurden. Eine New Yorker Richterin entschied in der vergangenen Woche, dass die 58-Jährige bis zu Beginn ihres Prozesses in einem Jahr in Untersuchungshaft bleiben muss. Es herrsche Flucht- und Verdunklungsgefahr, so die Behörden.

Während der vergangenen Monate stießen die Ermittler auf insgesamt 15 Bankkonten, auf die die Verdächtige Zugriff hat. Auf ihnen befinden sich mehr als 20 Millionen US-Dollar. In den Jahren von 2007 bis 2011 wurden laut Behörden mehrere Millionen Dollar von Konten im Zusammenhang mit Epstein auf solche im Zusammenhang mit Maxwell transferiert.

Bis zu 35 Jahre Haft

Maxwell soll laut den Ermittlern an dem Missbrauch teilweise auch selbst beteiligt gewesen sein. Das jüngste Opfer war nach Angaben der Staatsanwaltschaft 14 Jahre alt. Die gegen Maxwell erhobenen Anschuldigungen beziehen sich auf drei mutmaßliche Opfer und den Zeitraum zwischen 1994 und 1997. Maxwell weist die Vorwürfe zurück und hat auf "nicht schuldig" plädiert. Ihr drohen bei einer Verurteilung bis zu 35 Jahre Haft.

Maxwells Festnahme war eine spektakuläre Entwicklung im Fall Epstein. Sie war seit 2016 untergetaucht. Ihre Anwälte beteuerten den Behörden und der Öffentlichkeit gegenüber, dass sie nicht wüssten, wo sich ihre Klientin genau aufhalte. Deshalb könne man ihr die Klagsschriften auch nicht zustellen. Wie die Ermittler nach ihrer Festnahme bekanntgaben, soll sie sich vor allem in New England aufgehalten haben.

Suizid 2019

Epstein selbst soll jahrelang minderjährige Mädchen und junge Frauen sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet haben. Der Investmentbanker wurde im Juli 2019 festgenommen und im August tot in seiner Gefängniszelle in Manhattan aufgefunden. Nach Angaben des US-Justizministeriums nahm der 66-Jährige sich das Leben. (APA, red, 22.7.2020)