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Sieht so der Einkauf der Zukunft aus? Die Maskenpflicht kehrt jedenfalls am Freitag zurück.

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Eigentlich hätten Selbstbedienungskassen eine Entlastung für das Personal und die Wartezeit für Kunden sein sollen. In der Realität ist man davon allerdings weit entfernt, denn das Einzige, was in Geschäften, in denen sie zum Einsatz kommen, gesunken ist, ist häufig der Personalstand.

Das Problem der Theorie in der Praxis: Kunden übernehmen die Rolle des Kassenpersonals, obwohl sie dafür nicht ausgebildet sind. Dementsprechend dauert das Scannen der Produkte weitaus länger, woran auch die wenig intuitiven Oberflächen der Kassen Schuld tragen. Und wenn es eine Störung gibt, muss erst recht ein Mitarbeiter einspringen, der aber nicht sofort zur Verfügung steht.

Gesamter Einkauf am Smartphone

Einen weiteren Schritt in Richtung Automatisierung geht nun die deutsche Rewe-Gruppe. Wie die Deutsche Presseagentur (dpa) berichtet, hat sie bei ihrer Discounterkette Penny in 111 ihrer circa 2.150 Supermärkte in Deutschland die Möglichkeit eingeführt, Produkte bereits im Geschäft zu scannen. Hierfür müssen Nutzer die App der Kette installiert haben. Dann können sie bereits während ihres Einkaufs Produkte scannen lassen. Bei der Selbstbedienungskasse lässt sich dann ein QR-Code generieren, der den gesamten Einkauf beinhaltet, sodass nur noch die Bezahlung fällig wird.

Penny begründet das damit, dass die Nutzung des eigenen Handys für Kunden leichter sei als Selbstbedienungskassen, da sie sich an kein neues Gerät gewöhnen müssten. Mit der Corona-Krise ist zudem die Verwendung von bargeldlosen Bezahlservices gestiegen, weswegen wohl immer mehr Geschäfte die Methode testen: So sind auch beim Konkurrenten Edeka und seinem Discounter Netto bereits Tests im Gange, um solche Systeme einzuführen.


Noch nicht besonders populär

Lidl testet sie in Portugal und Frankreich. Aldi – hierzulande heißt die Kette der deutschen Unternehmensgruppe Aldi Süd Hofer – verzichtet aktuell darauf. Aktuell trifft die Methode aber noch nicht auf viel Resonanz: So würden der dpa zufolge in einem Rewe-Geschäft in Köln täglich nur 40 bis 50 Personen die Methode nutzen, obwohl sie bereits seit einem Jahr zur Verfügung gestellt wird. Das liege laut Rewe daran, dass das System zunächst gewöhnungsbedürftig sei. Um Kunden zu motivieren, gibt es vorerst bei der Verwendung des Self-Scannings Rabatte bei Penny.

Einen noch weitergehenden Schritt präsentiert Amazon mit seinen Amazon-Go-Stores. Anhand von Kameras und Sensoren wird es gar nicht mehr notwendig zu scannen – stattdessen erfolgt die Abbuchung über den Amazon-Account nach dem Verlassen des Geschäfts: ein Einkauf unter Totalüberwachung, wie DER STANDARD im Test befunden hat. (red, 22.7.2020)