In einem Video hatte der Lehrer gesagt, in der Klasse gebe es nur ein Kind, dessen Name nicht auf einen Migrationshintergrund schließen lässt – dieses Kind stehe schon vorab als Mobbingopfer fest.

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Wien – Aus angeblichem Ärger über den angeblich hohen Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund in jener Klasse, die er ab Herbst als Klassenvorstand übernimmt, hat ein Wiener Lehrer deren Namen samt Adressen, Sozialversicherungs- und Notfalltelefonnummern abgefilmt. Das Video wurde laut einem Onlinebericht von "Heute" auf einer Internetseite veröffentlicht, die Bildungsdirektion prüft disziplinäre Schritte.

In dem Video liest der Lehrer einer NMS in Wien-Donaustadt die Klassenliste vor und filmt dazu die Schülerdaten ab. In der Klasse gibt es laut "Heute" ein Kind, dessen Name auf keinen Migrationshintergrund schließen lässt. Dieses Kind stehe schon jetzt als Mobbingopfer fest, so der Lehrer im Video, und er werde nichts dagegen unternehmen können. In der Bildungsdirektion ist das Video seit Freitag bekannt, der Lehrer wurde ausgeforscht und für Freitag zu einem Gespräch vorgeladen. Nun werden dienstrechtliche Konsequenzen geprüft. (APA, 22.7.2020)