Ivona Dadic (26) aus Wels, hier beim Training in der Südstadt, legt sich in Amstetten die Latte hoch. Ziel sind 6000 Punkte.

Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

Amstetten – Die Anreise ist kürzer, der Wettkampf auch. Ivona Dadic und Sarah Lagger, die eigentlich vorgehabt hatten, bald einmal in Tokio siebenzukämpfen, tun dies stattdessen am Donnerstag im Stadion von Amstetten. Da geht es nicht um olympische Meriten, aber auch um einen Eintrag ins Leichtathletik-Geschichtsbuch. Schließlich wird der erste Stunden-Siebenkampf aufgezogen, ORF Sport + überträgt ab 18 Uhr live. Die Schweizer U-23-Europameisterin Géraldine Ruckstuhl, die Dadic und Lagger Gesellschaft leistet, vertritt Verena Preiner. Die dritte heimische Weltklasse-Heptathletin ist rekonvaleszent und wird für den ORF mitkommentieren.

Die inoffizielle Weltbestleistung, vom ÖOC angekündigt, wird sehr inoffiziell sein. Schließlich gab es schon 45-Minuten-Siebenkämpfe, 1993 erzielte die deutsche Ex-Weltmeisterin Sabine Braun in Ingelheim 6214 Punkte. Dadic, Hallen-WM-Zweite 2018, strebt in Amstetten 6000 Punkte an. "Es wird eine harte Stunde", sagt sie dem STANDARD. Wahrscheinlich werden es sogar harte 61 Minuten und ein paar Sekunden, schließlich muss nur der Startschuss zum abschließenden 800-m-Lauf binnen Stundenfrist fallen. Besonders interessant wird der Wechsel von der vierten Aufgabe (200 m) zur fünften (Weitsprung), die ansonsten übliche Übernachtung fällt ja weg. Dadic hofft, dass sie etwa im Weitsprung oder im Speerwurf gleich einmal überzeugen und sich die zwei weiteren Versuche sparen kann.

60 der maximal 500 Zuseher dürfen die Athletinnen von Disziplin zu Disziplin begleiten. (fri, 22.7.2020)