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Es ist ja irgendwie verständlich, wenn ökonomisch unbeleckte Schönheitschirurgen, Fußballstars oder irgendwelche "Seitenblicke"-Promis ihr Geld in betrügerische Anlagen stecken.

Es hat sogar durchaus nicht besachwalterte Leute gegeben, die auf E-Mails mit Texten wie diese hereingefallen sind: "Dear Sir, I am Prince Uhundlu XIII. of Nigeria and I want to give you my inheritance of 50 Million Dollars. Please send me your bank data."

Irgendwie müssen auch die Pop-up-Inserate im Internet, die entweder davor warnen, dass der Euro gleich krachen geht oder irgendein bekannter Millionär nur reich geworden ist, weil er in genau diese Anlage investiert hat, ihre Kundschaft finden.

Aber was geht in den Finanzvorständen von großen Wohnbaugesellschaften und anderen bedeutenden Unternehmen vor, dass sie einer burgenländischen Pimperlbank gewaltige Summen an Einlagen anvertrauen, weil die höhere Zinsen zahlt? In Zeiten von Nullzinsen. Wenn die Republik Österreich eine zehnjährige Anleihe mit einem Negativzins von 0,945 Prozent begeben kann, weil so viele Anleger einen sicheren Hafen suchen?

Nur weil der Bankchef eine "bunte" Persönlichkeit mit deutlichem Geltungsdrang war? (Solche Pleitiers sind fast immer solche Persönlichkeiten.) Da hätten sie ihre liquiden Mittel gleich dem Prinzip "Prinz aus Nigeria" anvertrauen können. (Hans Rauscher, 23.7.2020)