Der Haupttäter wurde am Donnerstag zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt, sieben weitere Männer zu Strafen zwischen drei und vier Jahren.

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Freiburg – Im Prozess um die Gruppenvergewaltigung von Freiburg in Deutschland hat das Landgericht in der baden-württembergischen Stadt teils mehrjährige Haftstrafen gegen zehn der elf Angeklagten verhängt. Den Haupttäter verurteilte das Gericht am Donnerstag zu fünfeinhalb Jahren Haft, sieben weitere Männer zu Strafen zwischen drei und vier Jahren.

Zwei Angeklagte erhielten Bewährungsstrafen von vier beziehungsweise sechs Monaten, der elfte Mann wurde freigesprochen. Die Männer waren angeklagt, im Oktober 2018 eine unter Drogeneinfluss stehende 18-Jährige in einem Gebüsch nahe einer Diskothek vergewaltigt zu haben. Das Gericht folgte mit seinem Urteil im Wesentlichen den Anträgen der Staatsanwaltschaft, die für acht Angeklagte Haftstrafen zwischen knapp drei und fünfeinhalb Jahren sowie die beiden Bewährungsstrafen und den Freispruch gefordert hatte.

Angeklagte erklärten sich nicht schuldig

Die Angeklagten erklärten sich in der Verhandlung für nicht schuldig und behaupteten an, die Frau habe einvernehmlich Sex mit ihnen gehabt. Der Freiburger Fall hatte deutschlandweit zu kontroversen Debatten geführt, weil nur einer der jungen Männer die deutsche Staatsbürgerschaft hat. Auf rechten Demonstrationen wurde die Tat instrumentalisiert. (APA, dpa, red, 23.7.2020)