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Apple-Gründer Steve Wozniak kündigte die Klage gegen Google im Rahmen einer Pressekonferenz an.

Foto: JUSTIN SULLIVAN / Getty / AFP

Steve Wozniak reicht es: Gemeinsam mit 17 anderen Personen hat sich der Apple-Gründer dazu entschlossen, Klage gegen Google einzureichen. Im Fokus steht dabei die Videoplattform Youtube und deren Umgang mit sogenannten "Bitcoin Scams". Erklärtes Ziel der Klage: Google soll dazu gezwungen werden, schärfer gegen solch betrügerische Videos vorzugehen.

Betrug

Die von den Betrügern verwendete Masche ist dabei gut bekannt: In kurzen Videoclips werden unbedarfte Youtube-User dazu gedrängt, Bitcoins an eine bestimmte Adresse zu schicken, um sie dann verdoppelt zurückzubekommen. Verkauft wird das immer als eine Art wohltätige Aktion, zu der sich ein Prominenter entschlossen hat. Garniert werden diese Clips üblicherweise mit Fotos der betroffenen Person, Steve Wozniak wird von den Betrügern hier besonders gerne instrumentalisiert. In Wirklichkeit sehen die solcher Hereingelegten ihr überwiesenes Geld natürlich nie wieder.

Wozniak beklagt nun, dass Youtube viel zu langsam auf diese Machenschaften reagiere. Während Twitter unlängst bei einem viel diskutierten Angriff gegen prominente Accounts – darunter auch jenen des Apple-Gründers – innerhalb weniger Stunden die betrügerischen Nachrichten entfernt hat, schaue Youtube dem Treiben zu. Damit unterstütze man den Betrug nicht nur indirekt, Google profitiere auch davon.

Nachfragen

Für Wozniak habe dieses Treiben auch persönlich äußerst unerfreuliche Konsequenzen, wie er betont. Immerhin sehe er sich laufend mit Mails von Personen konfrontiert, die sich von ihm betrogen fühlen. Das Problem sei auch, dass Youtube offenbar keinen Weg gefunden hat, automatisch solche Videos auszufiltern, und wenn man einmal eines davon entdeckt, sei es praktisch unmöglich, bei Google eine reale Person zu erreichen, um eine schnell Entfernung zu veranlassen.

Bei Google will man diesen Vorwurf – wenig überraschend – nicht so stehen lassen. Man nehme den Missbrauch der eigenen Plattform sehr ernst, und reagiere rasche auf Regelverstöße heißt es in einem kurzen Statement. Eine Antwort auf die Frage, warum diese Form der Bitcoin Scams auf Youtube dermaßen verbreitet sind, bleibt man hingegen schuldig. (apo, 24.07.2020)