Wir erinnern uns: Dieser Sport heißt Tennis.

Foto: AFP/EISELE

Wien – Den Tennis-Touren der ATP und WTA brechen auch im neu adaptierten Kalender weiterhin Turniere weg. Nachdem der Auftakt-Event der Herren in Washington abgesagt worden war, kamen nun gleich insgesamt elf Herbst-Turniere (sieben WTA, vier ATP) in China dazu. Ausschlaggebend dafür ist eine Anordnung der obersten Sportbehörde Chinas im Zuge der Coronavirus-Pandemie, nur sehr wichtige Events abzuhalten.

"Unglücklicherweise bedeutet diese Entscheidung auch die Absage der WTA-Finals in Shenzhen und betrifft als Folge davon auch das Race dorthin", erklärte Steve Simon. Erst am Donnerstag hatte sich der WTA-Chef angesichts des für 3. August mit dem Turnier in Palermo Wiederbeginns des Turnierlebens optimistisch gezeigt. Es ist auch tatsächlich aktuell sicher ein Vorteil, in Europa beginnen zu können, wogegen die ATP im derzeitigen Corona-"Hotspot" USA bzw. konkreter New York starten will.

Warten

Die Szene wartet weiterhin auf eine Entscheidung über die Abhaltung der ab 31. August angesetzten US Open sowie in der Woche davor des in die Millionen-Metropole verlegten Masters-1000-Turniers von Cincinnati. Nachdem die Bekanntgabe bis 15. Juli nicht gehalten hatte, hat Herwig Straka als Mitglied des dreiköpfigen ATP-Board of Directors nun einen konkreteren und offenbar fixen Zeithorizont.

"Es gibt eine Verzögerung, aber wir werden bis Ende Juli definitiv Bescheid wissen. Bis dahin werden sich die US Open entscheiden", verdeutlichte der Steirer im Gespräch mit der APA – Austria Presse Agentur. Für den von ihm gemanagten Dominic Thiem habe die China-Entscheidung keine unmittelbaren Auswirkungen. "China war nie so auf dem Radar bei Dominic." Auch der 26-jährige Weltranglisten-Dritte wartet vorerst primär auf die Info aus New York, seine Fixpunkte sonst sind die French und das Erste Bank Open.

Richtlinien

Die China-Absagen auf ATP-Ebene betreffen mit Shanghai ein Masters-1000-Turnier, in Peking ein 500er-Turnier sowie die 250er-Events in Zhuhai und Chengdu. ATP-Chef Andrea Gaudenzi zeigte für die Entscheidung Chinas Verständnis. "Wir haben während der Pandemie immer gesagt, dass wir uns bei den Events nach den lokalen Richtlinien halten. Die Tour arbeite weiter an einem überarbeiteten Kalender 2020. Dieses Update soll innerhalb der nächsten 14 Tage erfolgen, also wohl nach der US-Open-Entscheidung.

Bei der WTA wiederum wird die China-Lastigkeit im Herbst zum Bumerang. "Das ist für die WTA schwierig", meinte Straka. "Sie müssen überlegen, dass sie irgendwo das Finale spielen." Ohne Finalturnier würde in dieser so verkürzten Saison ein weiterer wesentlicher Fixpunkt fehlen. Noch im Plan, aber noch ohne Termin, ist das Upper Austria Ladies in Linz. (APA, 24.7.2020)