Ab Montag gelten neue Regeln für die Einreise aus Risikogebieten und aus Ländern, die als nicht sicher eingestuft werden.

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Dieser Babyelefant steht zwar in St. Wolfgang, wurde aber offenbar nicht immer ernst genommen.

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Ein guter Teil der Infektionen dürfte in Nachtlokalen wie dem "W3" passiert sein.

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Das Wichtigste in Kürze:

Ab Montag Einreise aus Risikogebieten nur noch mit PCR-Test

Wer ab Montag aus den 32 definierten Risikogebieten nach Österreich zurückkehrt, muss bei der Einreise einen negativen PCR-Test vorweisen – oder einen solchen dann in der anzutretenden Quarantäne in Österreich innerhalb von 48 Stunden nachholen. Das gilt für Österreicher, EU-und EWR-Staatsbürger, Schweizer Staatsbürger sowie all jene Personen, die einen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt in Österreich haben (sowie Personen mit Aufenthaltsberechtigung).

Für diese Personengruppe gelten auch Restriktionen, wenn sie nicht aus einem Risikoland, aber auch nicht aus einem als sicher eingestuften Land kommen. Dann ist bei der Einreise ebenso ein PCR-Test vorzulegen, der nicht älter als drei Tage ist – sonst müssen die Betroffenen in die zehntägige Quarantäne. Sie kann nach Vorlage eines negativen Testergebnisses frühzeitig beendet werden. Im Gegensatz zu jenen Personen, die aus einem Risikoland kommen, gibt es für Rückkehrer aus diesen nicht näher definierten Gebieten aber keine Verpflichtung, einen solchen Test nachträglichen Test durchführen zu lassen.

Zahl der Fälle in St. Wolfgang steigt weiter

Die Zahl der Fälle im Coronavirus-Cluster in St. Wolfgang im oberösterreichischen Salzkammergut hat sich weiter erhöht. Nach den nun fertig ausgewerteten Tests von Samstag wurden mit Stand Sonntagnacht 53 Infektionsfälle bekannt. Laut einem Sprecher vom Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) wurden am Sonntag weitere 419 Tests durchgeführt, deren Ergebnisse sind am Montag zu erwarten.

Die "Zeit im Bild" berichtete am Sonntag zu Mittag über die aktuelle Situation in St. Wolfgang.
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Tourismusministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) hat die Kosten von 85 Euro für die schleppend angelaufenen, flächendeckend möglichen Coronatests im Tourismus naturgemäß verteidigt. "Dieser Preis ist geprüft und angemessen", sagte sie der "Presse am Sonntag". In Bayern kosten die Tests 52 Euro. Hierzulande sei die Abstrichnahme, Logistik und Befunderstellung inbegriffen, argumentiert die Politikerin.

Zu den Kosten für Tätigkeiten der Beratungsfirma McKinsey, die "in der Testphase vorab eine Arbeitsgemeinschaft von Laboren" beraten hat, betont die Ministerin einmal mehr, dass der Bund diese Kosten nicht trage und es keine Beauftragung gegeben habe. Selbiges sagt wie berichtet auch die Wirtschaftskammer. Am Sonntag erklärte auch das Beratungsunternehmen selbst, "zu keinem Zeitpunkt bezahlt" worden zu sein, "weder von der öffentlichen Hand noch von Privatunternehmen".

134 neue Corona-Fälle, 60 davon in Wien

Erneut deutlich dreistellig ist die Anzahl der bestätigten Neuinfektionen mit dem Coronavirus am Sonntag ausgefallen: Österreichweit wurden 134 Menschen in den vergangenen 24 Stunden positiv auf SARS-CoV-2 getestet, teilte das Innenministerium mit (Stand 9.30 Uhr). Die meisten neuen Fälle gab es mit 60 in Wien, gefolgt von Oberösterreich mit 23 und Niederösterreich mit 22.

Kein Bundesland blieb diesmal ohne neue bestätigte Ansteckungen: Tirol meldete elf Neuinfektionen, in Vorarlberg wurden zehn gezählt, im Burgenland waren es drei, in Kärnten und Salzburg jeweils zwei und in der Steiermark ein neuer Fall.

Bisher gab es laut Innenministerium in Österreich somit 20.472 positive Testergebnisse. 712 Menschen sind mit oder an Covid-19 verstorben, 18.209 wieder genesen. Die Anzahl der bestätigten aktiven Fälle betrug damit am Sonntagvormittag 1.551. 97 Menschen wurden mit einer Corona-Erkrankung in Spitälern behandelt. 15 dieser Patientinnen und Patienten lagen auf Intensivstationen.

Auffällige Cluster gibt es in Wien derzeit nicht, hieß es. Um den zuletzt bekannt gewordenen Cluster rund um die serbisch-orthodoxe Kirche ist es recht ruhig geworden. Bis dato sind zehn Erkrankungsfälle dokumentiert, in den vergangenen Tagen kamen aber keine weiteren hinzu.

In den Amtsräumen des niederösterreichischen Landesdienstes gilt ab Montag wieder die Maskenpflicht.

Bolsonaro nach eigenen Angaben nicht mehr Corona-positiv

Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro hat nach eigenen Angaben seine Corona-Infektion überwunden. Das letzte Testergebnis sei negativ gewesen, schrieb der rechtsradikale Staatschef am Wochenende in einem Eintrag in den Online-Netzwerken. Die Ansteckung mit dem neuartigen Coronavirus war vor knapp drei Wochen bei ihm diagnostiziert worden. Seitdem führte er die Amtsgeschäfte aus der Quarantäne in der Präsidentenresidenz in Brasília. Mehrere Tests in den vergangenen Wochen waren positiv ausgefallen.

Bolsonaro schreibt den nach eigenen Angaben milden Verlauf der Infektion und die rasche Genesung seiner Therapie mit dem Malariamittel Hydroxychloroquin zu.

Airport Wien weitet Coronatest-Angebot aus

Der Flughafen Wien kündigte am Sonntag eine Erweiterung der Öffnungszeiten für das Testangebot in Wien-Schwechat an. Ab 1. August 2020 können täglich von 7.00 Uhr bis 20.00 Uhr PCR-Tests direkt im Health Center Vienna Airport im Office Park 3 gemacht werden. Bei Bedarf soll auch darüber hinaus getestet werden. Derzeit sind Tests von Montag bis Freitag von 09:00 bis 17:00 Uhr und am Wochenende von 10:00 bis 16:00 Uhr möglich. Die Kosten von 190 Euro bleiben gleich. Bezahlt werden kann nur mit Kredit- oder Bankomatkarte.

Knapp 16 Millionen Corona-Fälle weltweit

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters liegt die Zahl der weltweit bekannten Infektionen mit dem Corona-Virus mittlerweile bei knapp 16 Millionen. Bisher sind knapp 643.000 Menschen an Covid19 gestorben. Die meisten Infektionen gab es bisher in den USA, gefolgt von Brasilien und Indien.

Auch in Mexiko nehmen die Fälle rasant zu. Die Zahl der Corona-Infizierten ist am Samstag um 6751 gestiegen. 729 Menschen starben mit der Lungenkrankheit Covid-19, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Damit erhöhte sich die Zahl der Todesopfer seit dem Ausbruch der Epidemie auf 43.374, während die der Infizierten auf 385.036 zunahm. Die Regierung geht davon aus, dass die tatsächliche Zahl noch weit höher liegt als die offiziell bestätigten Fälle.

174 Erntehelfer in Bayern mit Coronavirus infiziert

In Bayern hat es deutschen Medienberichten zufolge einen besonders großen Corona-Ausbruch gegeben: In einem landwirtschaftlichen Betrieb in Mamming in Niederbayern haben sich mindestens 174 Erntehelfer mit dem Corona-Virus infiziert. Der gesamte Betrieb sei unter Quarantäne gestellt worden, hieß es seitens der zuständigen Behörden. Alle 480 Mitarbeiter sowie auch die Leitung des landwirtschaftlichen Betriebs stehen nun unter Quarantäne. Auch die negativ getesteten Kontaktpersonen dürfen das Betriebsgelände nicht verlassen.

Frankreich kündigt kostenlose Tests an

Frankreich will angesichts steigender Corona-Infektionen kostenlose Tests bereitstellen. Diese sollen zudem rezeptfrei erhältlich sein, wie die Regierung mitteilte. "Wir würden dies nicht als eine zweite Welle bezeichnen, aber es ist klar, dass wir seit einigen Tagen einen spürbaren Anstieg der Zahl der bestätigten Fälle beobachten", sagte Gesundheitsminister Olivier Veran der Zeitung "Le Parisien" (Sonntagsausgabe).

Frankreich hat bisher offiziell 30.192 Todesfälle verzeichnet, die dem Coronavirus zugeschrieben werden. Insgesamt wurden 180.528 Infektionen festgestellt. Die Zahl der Neuinfektionen stieg zuletzt den zweiten Tag in Folge um mehr als 1000.

Nordkorea riegelt Grenzstadt nach Verdachtsfall ab

Nordkorea hat nach eigenen Angaben wegen eines Verdachtsfalls mit dem Coronavirus die an Südkorea grenzende Stadt Kaesong komplett abgeriegelt. In dem Fall handle es sich um einen früheren Überläufer, der am 19. Juli illegal die militärische Demarkationslinie zwischen beiden Staaten nach Nordkorea überquert habe, berichteten die Staatsmedien am Sonntag. Er stehe im Verdacht, sich infiziert zu haben.

Bei einem Dringlichkeitstreffen des Politbüros der Arbeiterpartei habe Machthaber Kim Jong-un für das betroffene Gebiet den Notstand ausgerufen. Sollte das Virus bei der Person nachgewiesen werden, wäre es offiziell der erste Corona-Infektionsfall in dem isolierten Land. Nordkorea hatte bisher erklärt, es sei von Infektionen verschont geblieben.

Erleichterte Kurzarbeit in Deutschland soll verlängert werden

Unternehmen und Arbeitnehmer in Deutschland können voraussichtlich auch künftig leichter auf Kurzarbeit zurückgreifen. "Ich kann mir vorstellen, dass wir die erweiterten Möglichkeiten für Kurzarbeit verlängern", sagte Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) der Deutschen Presse-Agentur in Berlin.

"Diese Möglichkeit habe ich per Rechtsverordnung. Darüber werden wir im September entscheiden", so Heil. Die Hürden dafür waren im März im Zeichen der Corona-Krise gesenkt worden. Zuletzt waren mehr als 6,83 Millionen Menschen in Kurzarbeit. Im März waren es erst 2,49 Millionen.

Der deutsche Bundesbankpräsident Jens Weidmann sagte unterdessen, dass von Bargeld keine nennenswerte Gefahr einer Ansteckung mit dem Coronavirus ausgehen. "Eine besondere Quarantäne für unser Bargeld halten wir nicht für notwendig", sagte er in Medienberichten. Das Übertragungsrisiko bei Münzen und Scheinen sei nicht höher als bei anderen Gegenständen im Alltag auch.

Australien: So viele Corona-Tote wie noch nie an einem Tag

Australien hat am Sonntag so viele Corona-Tote gemeldet wie nie zuvor. Zehn Menschen zwischen 40 und 80 Jahren seien binnen 24 Stunden an den Folgen einer Coronavirus-Infektionen gestorben, gab der Regierungschef des stark betroffenen Bundesstaats Victoria, Daniel Andrews, bekannt. Das ist laut einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP die höchste Zahl von neu hinzugekommenen Todesfällen in Australien seit Beginn der Pandemie.

Die Behörden in Victoria meldeten zudem 459 neue Ansteckungsfälle – am Samstag waren noch 357 Neuinfektionen verzeichnet worden. Der Bundesstaat mit der Millionenmetropole Melbourne ist weitgehend vom Rest des Landes abgeriegelt, in Melbourne wurden Ausgangsbeschränkungen und eine Maskenpflicht verhängt. (red, APA, Reuters, 26.7.2020)