Die olympischen Ringe vor dem Hauptquartier des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) in Lausanne.

Foto: AFP/Fabrice Coffrini

Unsicher ist, ob die schon auf 2021 verschobenen Olympischen Sommerspiele dann stattfinden können. Sicher ist, dass das Internationale Olympische Komitee (IOC) ein Jahr vor der Eröffnung den Countdown mit einem ordentlichen Misston einläutete. Unter dem Hashtag #1YearToGo wurden Videos verbreitet, um Stimmung zu machen für das weltweit größte Sportevent. Eines der Filmchen erinnerte heiter an den ersten Fackellauf der Geschichte. "Berlin 1936 hat den Auftakt markiert, indem zum ersten Mal die Flamme zur Schale getragen wurde. Das nächste Mal können wir kaum erwarten", lautete dazu der IOC-Kommentar.

Nazi-Spiele und Propaganda

Der Fackellauf ist, wenn schon nicht die Erfindung, so doch eine Initiative von Joseph Goebbels gewesen. Adolf Hitler hat die Nazi-Spiele für seine Propaganda genützt. Doch im IOC-Video zum ersten Fackellauf war kein Hakenkreuz, war kein Hitlergruß, war kein Führer zu sehen.

Politische Äußerungen untersagt

Umso größer die Aufregung auch unter vielen Sportlerinnen und Sportlern, die sehr wohl Geschichte gelernt haben. Viele von ihnen fordern seit geraumer Zeit eine Lockerung der umstrittenen olympischen Regel 50. Sie untersagt Aktiven jegliche politische Äußerung während der Spiele, auch Knien für Black Lives Matter wäre demnach untersagt. Vermutung: Mehr entblöden als die olympische Chefetage können sich die Hauptdarstellerinnen und -darsteller gar nicht. (Fritz Neumann, 26.7.2020)