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Attilio Fontana hat die Vorwürfe als absurd bezeichnet.

Foto: ap / luca bruno

Rom – Wegen angeblichen Betrugs bei einem Geschäftsabschluss über Schutzkittel laufen Ermittlungen gegen den Präsidenten der italienischen Region Lombardei, Attilio Fontana. Seine Region hatte im April zugestimmt, Krankenhauskittel im Wert von 500.000 Euro von einer Firma zu kaufen, die Fontanas Schwager kontrolliert. Der Präsident behauptet, nichts davon gewusst zu haben. Auch Fontanas Ehefrau ist finanziell an dem Unternehmen beteiligt. Die Lombardei war besonders heftig vom Corona-Ausbruch in Italien betroffen.

Als Medien das Thema aufgriffen, entschied Fontanas Schwager im Mai, das Material der Lombardei zu spenden, anstatt es zu verkaufen. Fontana versuchte daraufhin, 250.000 Euro von einem persönlichen Bankkonto in der Schweiz zu überweisen, um den finanziellen Verlust seines Verwandten auszugleichen. Die Überweisung fiel den Behörden als verdächtig auf, so dass Fontana sie schließlich zurückzog.

"Was ist das Verbrechen?", sagte Fontana der Zeitung. "Normalerweise gibt es Ermittlungen, weil jemand illegal Geld genommen hat." Er hingegen werde als erster Politiker in die Geschichte eingehen, gegen den ermittelt werde, weil er versucht habe, Geld zu geben. (APA, dpa, 26.7.2020)