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Heiko Maas ist gegen eine Wiederaufnahme Russlands in die G7.

Foto: Reuters / COSTAS BALTAS

Berlin/Washington – Deutschland will nach wie vor die Staatengruppe G7 nicht um Russland erweitern und damit wieder zur G8 machen. "Der Grund für den Ausschluss Russlands waren die Annexion der Krim und die Intervention in der Ostukraine. Solange wir dort keine Lösung haben, sehe ich dafür keine Chance", sagte der deutsche Außenminister Heiko Maas der "Rheinischen Post" (Montagausgabe) einem Vorabbericht zufolge.

"Russland kann selbst den größten Beitrag dazu liefern, dass solche Türen wieder geöffnet werden. G7 und G20 sind zwei vernünftig aufeinander abgestimmte Formate, wir brauchen nicht noch G11 oder G12." US-Präsident Donald Trump hatte vorgeschlagen, Russland in die Gruppe der sieben führenden Staaten aufzunehmen.

Beziehungen angespannt

Momentan sei das Verhältnis zu Russland schwierig, sagte der SPD-Politiker. "Aber wir wissen auch, dass wir Russland brauchen, um Konflikte wie in Syrien, Libyen und in der Ukraine zu lösen." Maas kritisierte, dass die Regierung in Moskau im UN-Sicherheitsrat humanitäre Hilfe für 1,5 Millionen Menschen in Syrien verhindert habe. Auch in der Ukraine müsse Russland seinen Beitrag liefern, was nur sehr schleppend passiere. Zuletzt hatten sich Russlands Präsident Putin und sein ukrainischer Amtskollege Wolodomyr Selenskyj einige gezeigt, als sie die jüngste Einigung auf eine Waffenruhe zwischen ukrainischem Militär und prorussischen Separatisten lobten. Die Waffenruhe war in der Nacht von Sonntag auf Montag in Kraft getreten.

Den G7 gehören neben den USA Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan und Kanada an. Trump bezeichnete das G7-Format als veraltet. Russland war nach der Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim 2014 aus der damals als G8 bezeichneten Gruppe ausgeschlossen worden. (APA, 27.7.2020)