Die Feuerwehr musste in der Nacht auf Sonntag in Wien 15 ausrücken.

Foto: Scherndl

Wien – In der Nacht auf Montag wurde mutmaßlich ein Brandanschlag auf ein somalisches Lokal im 15. Wiener Gemeindebezirk verübt. Es ist der zweite in kurzer Zeit, schon im Mai brannten Räume des Somalischen Kultur- und Sportvereines in der Märzstraße aus.

Aus dem Umfeld des Imbisses, der diese Woche brannte, heißt es, eine unbekannte Person habe in der Nacht die Glasscheibe der Tür eingeschlagen und Gasflaschen sowie mit Benzin begossene Kleidung in das Lokal geworfen. Der größte Teil des Imbisses sei verbrannt. Nachbarn hätten die Tat beobachtet und die Einsatzkräfte alarmiert.

Die Landespolizei Wien bestätigt den Einsatz. Es habe gebrannt, vermutlich sei Brandbeschleuniger verwendet worden, sagt eine Sprecherin. Daher sei Fremdverschulden nicht auszuschließen. Auch dass etwas durch die Tür geworfen wurde, bestätigt die Polizei. Ermittelt werde jedoch in alle Richtungen, einen Täter oder eine Täterin habe man noch nicht im Auge. Verletzte gab es nicht.

Kein rechtsextremes Motiv bei letztem Anschlag vermutet

Wer den Brandanschlag auf den somalischen Kulturverein am 15. Mai verübt hatte, konnte die Polizei bisher noch nicht ausforschen. Laut einer aktuellen parlamentarischen Anfragebeantwortung durch Justizministerin Alma Zadić (Grüne) gehe man im Justizressort fix von Brandstiftung aus. Das Ermittlungsverfahren werde gegen einen "bekannten männlichen Täter" geführt, der keinem rechtsextremen Spektrum zuzuordnen sei. "Die Staatsanwaltschaft Wien geht nicht von einer rechtsextrem motivierten Tat aus", heißt es da. (elas, 28.7.2020)