Hagel, der am Dienstag in Oberösterreich fiel.

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Wien – Auf die Hitze folgten Blitze. Nach dem bisher heißesten Tag des Jahres sind am Dienstag in den Abendstunden schwere Unwetter über Österreich gezogen. Dächer wurden abgedeckt und Keller überflutet. Mehrere Straßen, in Salzburg etwa die B 159 beim Pass Lueg, mussten gesperrt werden. Die örtlichen Feuerwehren standen im Großeinsatz. Hagel richtete in der Landwirtschaft Schäden in Millionenhöhe an.

Hagel in Braunau, Oberösterreich ...
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... sorgte für landwirtschaftlichen Schaden in Millionenhöhe.
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Allein in Oberösterreich haben die Unwetter in der Landwirtschaft Schäden in Millionenhöhe angerichtet. Laut ersten Erhebungen der Hagelversicherung dürfte dort ein Schaden von rund 2,5 Millionen Euro entstanden sein.

Heißester Tag des Jahres

In Wien wurde die Berufsfeuerwehr zwischen 20.30 und circa 23 Uhr rund 150-mal aufgrund der Gewitter und Regenfälle alarmiert. Neben dem Auspumpen von Kellern und Garagen waren die Einsatzkräfte auch mit der Beseitigung von umgestürzten Bäumen und herabgefallenen Ästen beschäftigt. Personenschäden wurden bisher weder bei der Feuerwehr noch bei der Wiener Berufsrettung verzeichnet.

In Niederösterreich wurden 50 Feuerwehren ebenfalls zu fast 200 Einsätzen gerufen, vor allem im Raum St.Pölten. Die FF St. Pölten-St. Georgen berichtete, dass innerhalb kürzester Zeit 60 bis 80 Liter pro Quadratmeter niedergegangen seien. "Diese Wassermassen brachten das Kanalsystem an seine Grenzen." Zwei Blitze schlugen in Trafoanlagen ein, daraus resultierende Kleinbrände wurden von der Feuerwehr rasch gelöscht. Verletzt wurde bei den zahlreichen Einsätzen niemand.

In der Steiermark waren rund 60 Feuerwehreinsätze zu bewältigen. Allein im Bezirk Liezen wütete ein Unwetter etwa drei Stunden lang, rund zwei Dutzend Einsätze hielten über 400 Mann von 27 Feuerwehren auf Trab, um Keller auszupumpen und Bäume zu entfernen.

Der Dienstag war der bisher heißeste Tag des Jahres. 37,2 Grad wurden an der ZAMG-Wetterstation Wien-Innere Stadt gemessen. Dahinter lagen Innsbruck Universität, Hohenau an der March und Wien Donaufeld mit 36,3 Grad. An rund 200 der insgesamt 280 Wetterstationen der ZAMG wurden mehr als 30 Grad gemessen, berichtete die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. (APA, 29.7.2020)