ORF-Funkhaus in der Wiener Agentinierstraße.

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Wien – Bei der Umsetzung des gemeinsamen Standorts sehen die ORF-Radioredakteure die Corona-Situation zu wenig berücksichtigt. "Bisher bietet der dezentrale Betrieb an mehreren Standorten in Wien einen natürlichen Sicherheitsfaktor – wie aber wird die Belegschaft an einem gemeinsamen Standort wirksam geschützt?", wollen die Hörfunk-Mitarbeiter in einer dem STANDARD vorliegenden Resolution an Stiftungsräte und ORF-Chef Wrabetz wissen.

Und sie fragen, ob der Plan sinnvoll sei, im September Mitarbeiter im Wiener Funkhaus unter anderem in das ehemalige FM4-Großraumbüro zu übersiedeln. Durch das Großraumbüro müssten betroffene Redakteure eine größere Ansteckungsgefahr befürchten. Nicht ohne Grund seien im Lockdown im Frühjahr Mitarbeiter in Einzelbüros verlegt worden.

Umzug auch wegen "Dancing Stars"

Für Unmut bei den Radiomitarbeitern sorgt auch, dass dieser Umzug im September wegen "Dancing Stars" stattfinde, obwohl man diese Räumlichkeiten noch bis Ende des Jahres nutzen könnte. Nach STANDARD-Infos sollen in dem betroffenen Trakt coronabedingt dann die Proben für das ORF-Tanzevent stattfinden, auch Garderoben seien dort untergebracht. Betroffen sind bisher auch von ORF 3 und dem Landesstudio Wien genützte Räume, auch sie müssen nach STANDARD-Infos wegen "Dancing Stars" ausweichen.

Wohin ausweichen?

"Wohin sollen Redaktionen künftig ausweichen, wenn es bei einer Pandemie oder anderen Sicherheitsbedrohungen nur mehr einen Standort – und für den aktuellen Dienst ein einziges riesiges Großraumbüro – gibt?" fragen die Hörfunkredakteur in der Resolution. Und generell: "Welche Vorkehrungen für gesundheitliche Krisensituationen werden getroffen?" Von Geschäftsführung und Stiftungsrat fordern sie, die Pläne für den neuen Standort zu adaptieren, "um die Gesundheit der RedakteurInnen zu gewährleisten und damit auch die Programmsicherheit zu wahren". (red, 29.7.2020)